London - Im Bemühen um die Wiederbelebung der durch den Siedlungsstreit mit Israel blockierten Nahost-Friedensverhandlungen steht US-Präsident Barack Obama laut einem britischen Zeitungsbericht kurz vor einem Kompromiss mit der israelischen Regierung. Dabei wollten die USA Israel eine härtere Gangart im Atomstreit mit dem Iran versprechen, berichtete die britische Tageszeitung "The Guardian" am Mittwoch unter Berufung auf Verhandlungspartner. Mit der Hilfe von Großbritannien und Frankreich soll danach der UNO-Sicherheitsrat dazu gebracht werden, die Sanktionen gegen den Iran auszuweiten. Im Gegenzug werde Israel vermutlich zustimmen, seine Siedlungsaktivitäten im besetzten Westjordanland teilweise einzufrieren.

Nach israelischen Berichten könnte der Kompromiss zwischen den USA und Israel so aussehen, dass Israel in den Siedlungen keine neuen staatlich geförderten Bauprojekte mehr in Angriff nimmt, 2500 im Bau befindliche Wohnungen aber fertigstellen kann. "The "Guardian" schrieb weiter, die Gespräche zwischen Israel und den USA seien so weit fortgeschritten, dass Frankreich und Russland an die USA herangetreten seien, um Gastgeber einer Friedenskonferenz zu sein. Obama wolle seine Vermittlungen entweder in New York zur UNO-Generalversammlung um den 23. September verkünden oder auf dem G-20-Gipfel am 24. und 25. September in Pittsburgh. (APA/dpa)