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Luc Bondy bei der Festwochen-Pressekonferenz

APA-FOTO: HANS KLAUS TECHT

Wien - Luc Bondy, 61, Intendant der Wiener Festwochen, wird sein Amt nach Vertragsende im Sommer 2013 aufgeben. Wie der Schweizer Regisseur gegenüber dem Nachrichtenmagazins "News" erklärt, stehe er für eine Verlängerung nicht zur Verfügung: "Ich kann nicht ewig in Wien bleiben, das tut weder der Stadt noch mir gut. Schon die aktuelle Verlängerung wurde nicht von jedem gut geheißen. [...] Man sollte sich hüten, sich zu installieren."

Entgegen ursprünglichen Absichten werde Bondy auch nur eine der drei Premieren des Verdi-Zyklus' der Festwochen im Theater an der Wien inszenieren. Lediglich bei "Rigoletto" im Frühjahr 2011 wolle er Regie führen, "La Traviata" im Jahr darauf habe er an Deborah Warner weitergereicht. Dazu Bondy in "News": "Das hätte ich früher inszenieren müssen - oder in zehn Jahren." Auch zum "Troubadour" im Verdi-Jahr 2013 habe er den Weg nicht gefunden.

Bei den nächsten Wiener Festwochen bringt Bondy als Koproduktion mit dem Burgtheater Peter Handkes Übersetzung der "Helena" des Euripides zur Uraufführung. Eine Zusammenarbeit mit der Wiener Staatsoper unter dem künftigen Direktor Dominique Meyer mache Bondy von den Umständen abhängig. In einem Repertoirebetrieb zu arbeiten sei "problematisch". Gerüchten, denenzufolge Bondy im Begriff sei, die Ruhrtriennale zu übernehmen, bestätigte er nicht ausdrücklich: "Es gibt Gespräche".

"Zunächst und vor allem freue ich mich auf vier weitere Jahre Wiener Festwochen unter Luc Bondy in Wien, die für die Stadt eine bedeutende künstlerische Inspirationsquelle sind", erklärte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in einer Reaktion auf  Bondys Ankündigung: "Ein Wechsel in der Führung der Wiener Festwochen in vier Jahren ist aber im Sinne einer Erneuerung durchaus zu begrüßen und wird auch rechtzeitig in die Wege geleitet werden." (APA)