Vorstandschef Johann Kowar

Foto: Conwert

Wien - Der Immobilienentwickler Conwert hat im ersten Halbjahr 2009 einen Ergebniseinbruch erlitten - der Gewinn vor Zinsen und Steuern halbierte sich fast auf 47,34 Mio. Euro. Unternehmenschef Johann Kowar blickt dennoch optimistisch in die Zukunft: Operativ sieht es ganz anders aus und verwies auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen, das im Vergleich zur Vorjahresperiode um 16 Prozent auf 55,6 Mio. Euro gestiegen sei. "Und das haben wir netto in bar verdient." Ausschlaggebend waren "boomenden Verkäufe" .

Conwert helfe derzeit die Angst der Kunden vor der Geldentwertung. Im ersten Halbjahr stiegen die Veräußerungserlöse um 55 Prozent auf 130 Mio. Euro; verkauft wurde "konstant um 16 Prozent über Buchwert" , hieß es. Bis Jahresende könnten die Verkäufe gar an die 300 Mio. Euro erreichen. Die Vermietungserlöse machten im ersten Halbjahr 80,34 Mio. Euro aus (plus elf Prozent).

"Das Jahresergebnis nach Minderheiten zumindest das Halbjahresergebnis mal zwei sein" , kündigte Kowar an. Das wären dann 28 Mio. Euro. Seit etwa zwei Monaten stellen die Banken laut Kowar wieder deutlich bereitwilliger Liquidität zur Verfügung. In der Vergangenheit hat Conwert verstärkt auf Bauspar-Darlehen zurückgegriffen, insgesamt hat das Unternehmen dort bisher 70 bis 100 Mio. Euro aufgenommen.

In Wien wie in den deutschen Großstädten sei die Nachfrage nach Wohnungen deutlich größer als das Angebot. Conwert komme zugute, dass die Neubauleistung deutlich reduziert wurde in beiden Ländern und bei weitem nicht ausreiche um die Nachfrage zu stillen. Dadurch steige der Wert des Wohnungsbestandes.

Unterstützung

Bei der schwächelnde Eco Business Immobilien (Conwert hält 24,9 Prozent) sei man dabei diese zu stabilisieren. Eine Änderung im dortigen Management sei nicht geplant. Bei der letzten Conwert-Hauptversammlung wurde Michael Kraus von der Donaufinanz und Verkehrsbüro-Chef Harald Claus Nograsek in den Conwert-Aufsichtsrat gewählt. Kraus Erfahrung bei Gewerbeimmobilien soll bei Eco helfen, so Kowar. Nograsek soll sein Touristik-Wissen bei Temporary-Houseing einbringen. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.8.2009)