Liverpool - Aston Villa hat am Montag eine gehörige Portion Selbstvertrauen für das Viertrunden-Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation gegen Rapid getankt. Die Birminghamer setzten sich auswärts gegen Liverpool überraschend mit 3:1 durch, kam damit zum ersten Saisonsieg und zum erst dritten vollen Erfolg in den jüngsten 19 Pflichtspielen. Außerdem fügte Villa dem Rekordmeister mit dem ersten Erfolg an der Anfield Road seit acht Jahren die erste Liga-Heimniederlage seit Dezember 2007 zu.

"Wir haben exzellent gespielt. So ein Match gibt uns enormen Auftrieb", jubelte Coach Martin O'Neill. "Wenn man so einen schlechten Start hinlegt, dann zu einem der Titelfavoriten fährt und dieses Match gewinnt, dann ist das eine großartige Leistung", meinte der Nordire, sprach von einem verdienten Sieg und lobte vor allem die Defensive seiner Mannschaft.

In den Anfangsminuten stand Aston Villa noch unter großem Druck, ein Eigentor von Lucas, der einen Freistoß von Ashley Young per Kopf ins eigene Tor beförderte, brachte Rapids Europacup-Rivalen in der 34. Minute aber auf die Siegerstraße. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erhöhte Curtis Davies nach einem Eckball per Kopf auf 2:0.

Der Anschlusstreffer von Fernando Torres in der 73. Minute ließ Liverpool noch einmal hoffen, doch Young sorgte schon drei Minuten später mit einem sicher verwandelten Elfmeter für die Entscheidung. Wermutstropfen für Villa war aber die Verletzung des Penalty-Schützen, der sich kurz nach seinem Tor bei einer Attacke von Jamie Carragher das Knie verdrehte und wenig später ausgewechselt werden musste. Ob sein Einsatz am Donnerstag im Villa Park gegen Rapid gefährdet ist, stand zunächst nicht fest.

Hofmann: "Körperlich besser in Schuss"

Der Wiener Kapitän Steffen Hofmann könnte im übrigen im Falle eines Torerfolgs in diesem Kräftemessen zum erfolgreichsten Europacup-Torschützen der Rapidler nach Hans Krankl aufsteigen. Bei derzeit 11 Treffern in 23 Partien auf internationaler Ebene fehlt Hofmann noch ein Tor, um zu Rudi Flögel und Antonin Panenka aufzuschließen. Nur Krankl ist in dieser Bilanz mit 18 Treffern zumindest vorläufig außer Reichweite.

"Unsere Aufstiegschancen sind nach dem Heimspiel gestiegen, aber wir sind immer noch klarer Außenseiter. Wir spielen gegen ein Top-Team aus der Premier League und wissen genau, was auf uns zukommt", erklärte der 28-Jährige.

Angesichts des zu erwartenden Sturmlaufs von Aston Villa war das lockere 4:1 gegen den LASK am Sonntag keine Generalprobe, glaubt Hofmann. "Aus diesem Spiel kann man überhaupt keine Rückschlüsse für Donnerstag ziehen. Das sind zwei verschiedene Welten, wir stehen vor einer komplett anderen Aufgabe", sagte der Rapid-Regisseur.

Immerhin glaubt Hofmann an einen möglichen Vorteil durch die möglicherweise bessere physische Verfassung. "Vielleicht ist es ein kleiner Vorteil, dass wir körperlich besser in Schuss sind. Es ist für uns gut zu wissen, dass wir 90 Minuten lang alles geben können." (APA/red)