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Grafik: Archiv

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales

Die vollkommene Offenheit war zweifelsfrei einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg der Online-Wissensenzyklopädie Wikipedia. In den letzten acht Jahren hat die freie Editierbarkeit aller Texte ein rasantes Wachstum befördert, mehr als drei Millionen Artikel befinden sich mittlerweile alleine in der englischsprachigen Ausgabe.

Eingriff

Mit steigender Relevanz des Services wuchs aber auch kontinuierlich die Gefahr der Manipulation. Sei es durch Personen die jene Details, die sie in negativem Licht erscheinen lassen, aus ihrem Eintrag lieber entfernt wissen wollen, sei es durch Unternehmen und Parteien, die ihre eigene Agenda voranzutreiben suchen. Ein Problem, das man bei der Wikipedia zunehmend auch mit Änderungen an der Edit-Policy in den Griff bekommen will.

Revisions

Als Vorreiter erweist sich hier die deutschsprachige Wikipedia, bereits seit einiger Zeit sind hier die sogenannten "Flagged Revisions" im Einsatz. Konkret bedeutet dies, dass alle Änderungen an Artikeln erst dann in die "offizielle" Ausgabe der Enzyklopädie aufgenommen werden, nachdem sie von mit den entsprechenden Rechten versehen Redakteuren "abgesegnet" werden.

Umsetzung

Ein System, das sich offenbar bewährt hat, soll es nun doch auch in die englischsprachige Ausgabe der Wikipedia Einzug halten, wie die New York Times berichtet. Bereits innerhalb der nächsten Wochen soll die Änderung in Kraft treten, das zugehörige Redaktions-Team muss man freilich erst versammeln. Und das dürfte keine all zu kleine Aufgabe werden, denn wenn auch die deutschsprachige Wikipedia "nur" rund ein Drittel des Umfangs im Vergleich zur englischsprachigen Variante aufweist, bemühen sich hier doch bereits rund 7.500 Freiwillige um einen halbwegs reibungslosen Ablauf.

Plateau

Unterdessen widmet sich eine aktuelle Studie des Palo Alto Research Centers der Entwicklung der Wikipedia - und kommt dabei zu so manchem durchaus interessanten Ergebnis. Demnach hat die Aktivität auf der Seite bereits im August 2007 ihren Höhepunkt erreicht und stagniert seitdem weitgehend, ein Umstand der freilich auch damit zu tun haben könnte, dass mittlerweile ein Großteil der "einfachen" Artikel abgedeckt sind. (apo)