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Hat noch gut prosten - Bayerns Luis Van Gaal.

Foto: AP Photo/Stefan Matzke

München - Die Bayern, ein über die Grenzen Deutschlands hinaus beliebter Fußballverein und laut Präsident Franz Beckenbauer eine "Scheißmannschaft" , stecken in der Krise. Dabei hat man zwei von neun Punkten gemacht, außerdem liegt man an 14. Stelle, also auf keinem Abstiegsplatz. Nach dem 1:2 gegen Aufsteiger Mainz hat sich Beckenbauer zu Wort gemeldet und den neuen Trainer Louis van Gaal kritisiert.

Jenen van Gaal, über den der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge vor ein paar Tagen sagte: "Schade, dass er nur einen Vertrag bis 2011 hat. Er sollte ewig bleiben." Der Niederländer fing nun die ersten Watschen von Beckenbauer ein. "Magath, Hitzfeld oder Heynckes haben es doch auch geschafft, den FC Bayern zu trainieren. Diese Leistungen soll mir van Gaal erst einmal erklären."

Schwächung

Der Kaiser räumte Fehler in der Transferpolitik ein. "Mit Lucio wäre die Abwehr vielleicht etwas stabiler, Zé Roberto ist mit seiner Ballbeherrschung eine Verstärkung für viele Teams. Aber was soll's, jetzt sind sie weg." Van Gaal wünschte und bekam Danijel Pranjić, Edson Braafheid und Anatolij Timoschtschuk, die führten eher zu einer Schwächung.

Franck Ribéry ist vielleicht physisch, aber sicher psychisch bedient. Er wollte zu Real Madrid, man ließ ihn nicht. Van Gaal bildet sich ein, aus dem Franzosen einen Zehner zu machen, Ribéry selbst sieht seine Stärke auf der linken Seite. Beckenbauer tendiert eher zu Ribéry, der übrigens wieder ins Bayern-Training einstieg.

Steffen Effenberg, nicht ganz so eine Bayern-Legende wie Beckenbauer, aber schon auch, sagte: "Mario Gómez hat einen Marktwert von maximal 15 Millionen Euro. Warum man 30 Millionen für ihn ausgibt, weiß ich nicht. Bayern ist nicht einmal Titelfavorit. Dass man gegen Mainz mit einer Spitze spielt, ist nicht nachvollziehbar. Vielleicht hat man es mit Manchester verwechselt." Tormann Michael Rensing, der einen Schuss von Andreas Ivanschitz passieren ließ, kann sich Effenberg "gut in Köln oder Frankfurt vorstellen" . (red, DER STANDARD, Printausgabe, Dienstag, 25. August 2009)