700.000 Euro hatte vorigen Mittwoch alleine ein Kunde bei der Wiener Druckerei Bauer offen. Wenn der nicht zahlt, geht es sich für den Simmeringer Betrieb nicht aus, sagte Manager und Gesellschafter Christian Bauer dem STANDARD.
Montag beantragte Bauerdruck beim Handelsgericht Wien den Konkurs wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit. Laut Kreditschutzverband (KSV) beziffert Bauer seine Schulden mit neun Millionen Euro. Aktivwerte laut Antrag: 1,3 Millionen. Ein Teil davon dürfte jedoch mit Aus- und Absonderungsrechten belastet sein, schreibt der KSV.
160 Gläubiger sind betroffen, darunter Dienstnehmer. Bauer beschäftigt 24 Mitarbeiter. Der KSV erwartet keinen Zwangsausgleich. Vielmehr eine "kurzfristige Fortführung in Hinblick auf bestmögliche Verwertung".
"Luft überall dünn"
Bauer begründet die Insolvenz mit Umsatzeinbrüchen von bis zu 30 Prozent. Die schlechte Konjunktur laste auf der gesamten Branche. Das bestätigt Werner Neudorfer, Geschäftsführer des Verbands Druck & Medientechnik, dem STANDARD: "Die Luft ist überall dünn in der Branche." Auch daher habe man früh auf einen neuen Kollektivvertrag gedrängt.
Die große Wiener Offsetdruckerei Bauer hat Montag Konkurs beantragt. Der Branchenverband sieht das grafische Gewerbe insgesamt schwer unter Druck. (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 25.8.2009)