Bagdad - Drei Tage nach der Serie von schweren Anschlägen in Bagdad haben die irakischen Sicherheitsbehörden nach Angaben der Regierung weitere Verdächtige festgenommen. Eine "terroristische Zelle" sei in Gewahrsam genommen worden, gab Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Samstag in der Hauptstadt bekannt. Einzelheiten nannte er nicht. Die Verdächtigen würden derzeit verhört. Die Regierung hatte bereits am Freitag die Festnahme einiger Offiziere bekanntgegeben, die für Sicherheitslücken verantwortlich gemacht werden.

Maliki machte die verbotene Baath-Partei des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein für die Bombenexplosionen verantwortlich, bei denen am Mittwoch rund hundert Menschen getötet und mehr als 1200 verletzt wurden. Die Baath-Partei wolle anscheinend die Lage vor den für Jänner geplanten Parlamentswahlen destabilisieren, sagte Maliki.

Außenminister Hoshyar Zebari regte eine Prüfung der Sicherheitslage an, nachdem am Mittwoch auch das Außenministerium in der vormals besonders gut bewachten "Grünen Zone" Bagdads Ziel eines Anschlags geworden war. Zuvor hatte der stellvertretende irakische Parlamentspräsident Khalid al-Attiya von "Lücken im Konzept der Sicherheitskräfte" gesprochen. Die Militärführung müsse dafür zur Rechenschaft gezogen werden. (APA/dpa)