Kabul - Nach der Präsidentenwahl in Afghanistan haben Amtsinhaber Hamid Karzai und sein schärfster Rivale Abdullah Abdullah zugesichert, das Ergebnis anzuerkennen. Der US-Gesandte Richard Holbrooke sagte am Samstag, Karzai und Abdullah hätten ihm im Fall einer Niederlage versprochen, ihre Anhänger nicht aufzuhetzen.

Sowohl der Paschtune Karzai als auch der vor allem von Tadschiken unterstützte Abdullah sehen sich auf bestem Weg, schon in der ersten Runde die absolute Mehrheit zu gewinnen und so eine Stichwahl im Oktober zu vermeiden. Die Ergebnisse werden aber frühestens in zwei Wochen erwartet.

Holbrooke kam mit Karzai und Abdullah am Freitag und damit einen Tag nach der Abstimmung zusammen. Er sollte von Kabul in die Taliban-Hochburg Kandahar weiterreisen. Karzai regiert das Land seit dem Sturz der Islamisten vor acht Jahren. Die Wahl gilt auch als Test für die Strategie von US-Präsident Obama, mit Tausenden zusätzlicher Soldaten die Taliban-Rebellen zu bezwingen und das Land zu stabilisieren.

Am Samstag wurde Afghanistan von neuen Anschlägen erschüttert. Nach Angaben des Innenministeriums in Kabul starben sechs Polizisten, als in der zentralafghanischen Provinz Baghlan ein am Straßenrand deponierter Sprengsatz explodierte. Bereits am Freitag wurden sechs Zivilisten bei der Explosion einer Mine in der Provinz Helmand im Süden des Landes getötet. (APA/Reuters)