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Über der Akropolis in Athen hängen dichte Rauchwolken.

Foto: Milos Bicanski/Getty Images

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Die Feuerwehr hat den Brand noch nicht unter Kontrolle. Hier schaut ein Anrainer auf das Flammenmeer.

Foto: REUTERS/John Kolesidis

Athen - Nach vier Tagen hat die Feuerwehr die verheerenden Waldbrände nahe Athen am Montag unter Kontrolle gebracht. Sprecher Yiannis Kappakis erklärte am Abend, die Flammen seien weitgehend eingedämmt, die Gefahr sei aber noch nicht vorüber. Mehr als 1.000 Feuerwehrleute und Soldaten sollten im Einsatz bleiben, um ein Wiederaufflammen zu verhindern. Die Brände haben nach Angaben des Europäischen Informationssystems für Waldbrände der EU-Kommission (EFFIS) seit Samstag rund 21.000 Hektar Land zerstört. 150 Häuser wurden beschädigt.

Tausende Feuerwehrleute und freiwillige Helfer kämpften fieberhaft gegen Brände und erhielten dabei immer mehr dringende Unterstützung von Löschflugzeugen und Helikoptern aus dem Ausland. Sechs große Feuer wüteten den Behörden zufolge im ganzen Land, das größte und gefährlichste in der Nähe der Hauptstadt. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt, dazu kommen einige Dutzend mit Atemproblemen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.

Die Ursache der Feuerinfernos war noch nicht bekannt, Brandstiftung oder Fahrlässigkeit ist in Griechenland in den heißen Sommern keine Seltenheit. Es ist der größte Waldbrand seit der Katastrophe auf dem Peloponnes vor zwei Jahren, bei der 76 Menschen umkamen. Die Umweltorganisation WWF warf der Regierung vor, sie habe keine Konsequenzen aus der Katastrophe gezogen.

Das österreichische Bundesheer sagte die Entsendung eines 40-Mann-Kontingents mit drei Hubschraubern, drei Flächenflugzeugen und eines Transportflugzeugs kurzfristig ab, weil der griechische Zivilschutz derzeit nur Löschflugzeuge mit einer Mindestkapazität von 5.000 Litern benötige.

Marathon gefährdet

Besonders gefährdet waren nach Angaben der Feuerwehr die antike Stadt Marathon und Nea Makri, auf das sich eine vier Kilometer breite Feuerwalze zubewegte. "Die Lage ist tragisch", sagte der Bürgermeister von Nea Makri, Iordanis Louizos. Kommunalpolitiker im Notstandsgebiet sagten, sie fühlten sich von der Regierung im Stich gelassen. Er habe ohne Erfolg um die Entsendung von Löschflugzeugen gebettelt, sagte der Marathoner Bürgermeister Spyros Zagaris im griechischen Fernsehen. Die Feuerwehr habe "nicht verstanden, wo genau der Brand ist, und hat uns nicht rechtzeitig Einsatzkräfte geschickt", sagte Zagaris. Ein freiwilliger Helfer der Feuerwehr bemängelte die Ausrüstung: "Die Schläuche hatten Löcher und die Hydranten waren voller Steine", sagte er dem Fernsehsender Alpha.

Ein Sicherheitsbeamter des Marathoner Museums sagte, die Flammen seien an einem Punkt bis auf 50 Meter an das Gebäude herangerückt. In dem Museum werden Fundstücke von der Schlacht gegen die Perser 490 vor Christus aufbewahrt.(APA)