Genf - Die jüngsten Kämpfe im Nordjemen haben nach UN-Angaben etwa 35.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Die Bewohner seien in den vergangenen zwei Wochen vor den Gefechten zwischen schiitischen Aufständischen und Regierungssoldaten in der Umgebung der Stadt Saada geflüchtet, sagte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Andrej Mahecic, am Freitag in Genf.

Hilfsorganisationen könnten nur schwer in das Gebiet gelangen, da die Straßen in die Provinz Saada blockiert seien. Dort und im weiter nördlich gelegenen Bezirk Addahar sowie in Amran sei die Lage offenbar kritisch, sagte Mahecic.

Die jemenitischen Streitkräfte hatten in dem Gebiet vergangene Woche eine Militäroffensive gegen die schiitischen Rebellen gestartet. Nach Angaben von Behördenvertretern wurden Dutzende Menschen bei Luftangriffen getötet. Die Provinz, in der im Juni unter anderem eine fünfköpfige Arztfamilie aus Deutschland entführt wurde, scheint seitdem kurz vor einem offenen Krieg zu stehen.

Seit dem Beginn eines Aufstandes im Juni 2004 wurden in Saada bereits Tausende Menschen getötet. Die Rebellen der schiitischen Minderheit fühlen sich von der sunnitischen Mehrheit und der Regierung vernachlässigt.  (APA/AP)