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Wie viel Aussage treffen die abstrakten Kompositionen auf Buchcovern, fragen Nina Beier and Marie Lund.
Der dichte Nebel über dem Schilf lichtet sich beim Nähertreten: Übrig bleiben vom atmosphärisch grauen Schleier des Fotos Die Abwesenheit der Antragsteller sehr konkrete Schleifspuren von Absätzen an der Wand und etwas darüber abgewetzter Putz: Viktoria Binschtok hat die Wände eines Arbeitsmarktservice 1:1 abfotografiert. Die Schicksale der dort Wartenden vergegenwärtigend, wandelt sich diese Form von minimalem Realismus allerdings zu einer expressiven Erzählung.
Binschtoks Arbeit ist Teil der Gruppenausstellung "Reduction & Suspense". Der Bregenzer Kunstverein Magazin4 zeigt aktuelle Konzeptkunst, die zugleich reich an Inhalt und Referenz, aber "arm" an visuellen Reizen ist.
Nina Beier und Marie Lund untersuchen etwa die Sprachkraft ornamental-geometrischer Kompositionen, die sie aus den Covern von politischen, ökonomischen oder psychologischen Fachbüchern herausgelöst haben. Und während Olaf Nicolai die Ungleichheit einer natürlichen und einer "ideologischen" Orchidee sichtbar macht - "Kimilsungia" wird seit 1975 für den nordkoreanischen Führer gezüchtet -, visualisiert Bruder Carsten Nicolai Sound: Die Wirkung der stark vibrierenden Frequenzen auf den Organismus ist alles andere als minimal, sondern erwies sich im Selbsttest als heftig. (kafe / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.8.2009)