Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 43,37 Punkte oder 1,85 Prozent auf 2.389,91 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund zehn Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.380 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,38 Prozent, DAX/Frankfurt +1,51 Prozent, FTSE/London +1,38 Prozent und CAC-40/Paris +1,69 Prozent.

Im Einklang mit den europäischen Leitbörsen hat sich auch der Wiener Aktienmarkt mit freundlicher Stimmung präsentiert. Mit einer festen Eröffnung an der Wall Street schnupperte der ATX noch einmal Höhenluft und kratzte fast an der Marke von 2.400 Punkten. In Wien sorgten mehrere Ergebnisvorlagen und Analystenkommentare für Handelsimpulse. Mit der voestalpine, bwin, Vienna Insurance Group, Flughafen Wien und Immoeast präsentierten gleich fünf im prime market notierte Unternehmen ihre Bilanzen.

Reges Kaufinteresse bestand nach der Vorlage von Erstquartalszahlen bei den Titeln der voestalpine. Der Stahlkonzern hat einen massiven Gewinneinbruch erlitten und beim Nettoergebnis vor Minderheiten ein Minus von 48,2 Mio. Euro verbucht.

Dennoch fiel der Ausblick positiv aus, denn das Unternehmen sieht eine Bodenbildung bei Preisen und Nachfrage am Stahlmarkt. UniCredit-Analyst Alexander Hodosi sieht dennoch keine Entwarnung. "Der Margendruck, der auf den Stahlunternehmen lastet, wird nicht sobald nachlassen", erklärte der Spezialist. voestalpine-Papiere entfernten sich im Verlauf wieder deutlich von ihrem Tageshoch von 21,98 Euro, gingen mit einem Plus von 1,21 Prozent bei 20,88 Euro aus dem Handel.

Kursaufschläge

Auch andere Indexschwergewichte präsentierten sich mit Kursaufschlägen und sorgten für eine kräftige Unterstützung für den Leitindex. So konnten Erste Group 3,42 Prozent auf 27,20 Euro, Telekom Austria um 2,49 Prozent auf 11,51 Euro und OMV um 2,16 Prozent auf 27,91 Euro zulegen.

Weiters befanden sich die Titel der Vienna Insurance Group (VIG) nach Zahlen auf den Kauflisten der Anleger. Der Gewinn ist beim Versicherer im ersten Halbjahr um 20,1 Prozent auf 230,25 Mio. Euro zurückgegangen. Während das Unternehmen das eigene Ergebnis im Branchenvergleich als "sehr gut" bezeichnete, lag das Zahlenwerk Analysten zufolge "im Rahmen der Erwartungen". VIG-Papiere schlossen um 1,98 Prozent fester auf 34,00 Euro.

Die Quartalszahlen des Flughafen Wien konnten indes wenig Begeisterung bei den Investoren erwecken. Das Periodenergebnis ist um 32,4 Prozent auf 34,1 Mio. Euro eingebrochen, der Ausblick bleibt weiterhin verhalten. Man rechne im zweiten Halbjahr immerhin mit einem weniger starken Passagierrückgang, hieß es vom Vorstand. Indes hat sich die außerordentliche Hauptversammlung des Flughafen über die Durchführung einer Sonderprüfung zur Kostenexplosion beim Bau des neuen Terminal Skylink geeinigt. Die Aktie verbilligte sich um 2,29 Prozent auf 28,98 Euro.

Analystenkommentare sorgten bei den Titeln von Schoeller-Bleckmann (plus 8,18 Prozent auf 25,53 Euro), Raiffeisen International (plus 0,20 Prozent auf 34,85 Euro) und Wienerberger (plus 0,51 Prozent auf 13,93 Euro) für Bewegung. Die Wertpapierspezialisten der Deutschen Bank haben die Anlageempfehlung für die Titel des Ölfeldausrüsters von "Sell" auf "Buy" nach oben revidiert. Die Experten der Citigroup haben bei Wienerberger und Raiffeisen das Kursziel angehoben. (APA)

Die zehn größten Kursgewinner von Donnerstag

1. CA IMMO INTERNATIONAL AG +9,72 Prozent
2. SCHOELLER-BLECKMANN AG +8,18 Prozent
3. IMMOEAST AG +8,14 Prozent
4. EVN AG +7,26 Prozent
5. SEMPERIT AG HOLDING +7,18 Prozent
6. BWT AG +4,04 Prozent
7. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG +3,91 Prozent
8. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG +3,88 Prozent
9. ERSTE GROUP BANK AG +3,42 Prozent
10. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG +2,70 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von heute

1. SKYEUROPE HOLDING AG -3,85 Prozent
2. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG -3,41 Prozent
3. BENE AG -3,36 Prozent
4. OESTERR. POST AG -3,33 Prozent
5. FLUGHAFEN WIEN AG -2,29 Prozent
6. INTERCELL AG -1,65 Prozent
7. KTM POWER SPORTS AG -1,23 Prozent
8. ALLG.BAUGES.-A.PORR AG VZ -1,01 Prozent
9. CENTURY CASINOS INC -1,01 Prozent
10. STRABAG SE -0,82 Prozent