F.: Rinkhy

Man will es ja kaum glauben, aber angeblich soll der Jugendkulturverein Mark endlich wieder ein fixes Platzerl in der Festspielstadt finden. Nach etlichen Provisorien sowie Anrainerprotesten wegen möglicher Lärmbelästigungen am derzeitigen Übergangsstandort im Nonntal zeichnet sich ab Herbst eine Lösung in der Hannakstraße ab. Einem Gewerbegebiet, das verkehrstechnisch nicht sehr günstig liegt, aber im Grünen: Die Waldbühne Aigen wird vom Mark jeden August-Donnerstag bespielt. Morgen liest dort die Wiener Schriftstellerin und Malerin Julya Rabinovich aus ihrem Debütroman Spaltkopf (edition exil). Ein biografisch gefärbter Text, schließlich kam Rabinovich 1970 im damaligen Leningrad zur Welt, einige Jahre später emigrierte sie mit den Eltern aus der Sowjetunion. Genau wie die Protagonistin und Ich-Erzählerin Mischka, deren jüdische Familie ebenfalls in Wien landet. Es geht um Entwurzelung und Heimatlosigkeit, Gefühle und Identitätssuche. Ebenfalls morgen auf dem Programm: der Kurzfilm Razdelennaya Golowa, ein "Literarisches Quartett" mit Rabinovich, Sarah Kraushaar, Kathy Ferner und Joe Rabl sowie die Jazzcombo "Tandler" . (dog/DER STANDARD, Printausgabe, 19. 8. 2009)