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Entweder, oder! Ein Besuch sowohl in Israel als auch in den Palästinensergebieten ist bei den israelischen Behörden nicht erwünscht.

Foto: EPA/KOBI GIDEON

Jerusalem - Die israelischen Behörden hindern ausländische Besucher daran, sowohl Israel als auch die Palästinensergebiete zu bereisen. Die Organisation Right to Enter berichtete am Montag von mehreren Fällen, in denen Touristen am Flughafen von Tel Aviv einen Stempel in ihren Pass erhielten, der es ihnen verbietet, das israelische Kernland zu besuchen, wenn sie gleichzeitig die Palästinensergebiete bereisen wollen.

Vor allem Menschen palästinensischer Herkunft, die hauptsächlich ins Westjordanland wollten, seien davon betroffen, teilte die Organisation mit. Einige von ihnen wurden demnach sogar am Flughafen abgewiesen und dazu aufgefordert, über Jordanien ins Westjordanland einzureisen. Umgekehrt habe es auch Fälle gegeben, in denen Besucher nur nach Israel und nicht in palästinensische Gebiete reisen durften.

Das US-Konsulat in Jerusalem informiert auf seiner Website US-Bürger darüber, dass sie sich bei der Einreise entscheiden müssen, ob sie Israel oder die Palästinensergebiete besuchen wollen. Die entsprechenden Visa-Beschränkungen sind offenbar seit längerem stillschweigend in Kraft.

Vom zuständigen israelischen Innenministerium war am Montag keine Stellungnahme zu erhalten. Das Tourismusministerium kritisierte die Regelung jedoch in einer Erklärung und bestätigte somit indirekt deren Existenz. "Diese Entscheidung des Innenministeriums schadet dem Image Israels und erschwert es den Touristen, die heiligen Stätten zu besuchen, die auf palästinensischem Gebiet liegen", heißt es in der Erklärung des Tourismusministeriums. (APA)