Wien - Die österreichische Möbelindustrie wurde von der Konjunkturkrise hart getroffen: Im ersten Quartal kam es zu einem Produktionsrückgang von 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die Branche am Montag mit Bezug auf Zahlen der Statistik Austria mit. Im ersten Halbjahr 2009 bewegte sich die Fertigung "auf sehr niedrigem Niveau". Jetzt, im dritten Quartal, entspanne sich die Situation - aber nur leicht.

Einige Firmen würden von einem "deutlichen Ansteigen" der Produktion im Quartalsabstand berichten, so die Möbelindustrie. Sie bezieht sich dabei auf einen Konjunkturtest des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo). Die Unternehmen, die noch immer mit einer rückläufigen Produktion konfrontiert sind, seien aber weiterhin in der Mehrzahl. Sie erwarten laut Möbelindustrie auch für das kommende Quartal "einen weiteren Rückgang in der jetzigen Größenordnung".

Geringe Auslastung

Aktuell seien die Kapazitäten zu 79 Prozent ausgelastet, so die Möbelindustrie. Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt sei dies aber "viel zu gering".

Im ersten Quartal gingen laut Möbelindustrie auch die Exporte zurück: Sie sanken um 10,6 Prozent. Betroffen seien alle Bereiche mit Ausnahme der Küchenmöbelhersteller gewesen. Diese Sparte legte um 7,1 Prozent zu, während die Ausfuhren der Büromöbel (-3,8 Prozent), Ladenmöbel (-12,8 Prozent), Wohnmöbel (-3,6 Prozent) sowie Matratzen und Sprungrahmen (-5,4 Prozent) zurückgingen. Innerhalb der ersten drei Monaten sanken auch die Importe um 6,2 Prozent. Die Ausnahme waren wiederum die Küchenmöbel (+5,5 Prozent).

Die angespannte Lage wirkt sich auch auf die Verkaufspreise aus. Laut Wifo sind sie im zweiten Quartal "deutlich gefallen". Der Großteil der befragten 31 Unternehmen rechnet aber mit einem "leichten Preisanstieg" in den kommenden Monaten.

Insgesamt gibt es an die 60 Betriebe in der österreichischen Möbelindustrie. Sie beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und erzielten 2008 einen Produktionswert von 2,67 Mrd. Euro. Die Exporte machten 1,55 Mrd. Euro aus (-2,5 Prozent), die Importe lagen bei 1,7 Mrd. Euro (-0,2 Prozent). Mehrheitlich sind die heimischen Möbelhersteller Klein- und Mittelbetriebe in privater Hand. (APA)