Wien - Wende im Fall jener Frau, die laut ihrer ursprünglichen Anzeige vier Tage lang in eine Wiener Wohnung gesperrt und vergewaltigt worden sein soll. Die 38-Jährige, die sich auf ein fingiertes Stellenangebot als Putzfrau meldete, habe zunächst zugestimmt, als Prostituierte zu arbeiten, so ein Polizeisprecher am Montag. Sie sei in der Folge allerdings gegen ihren Willen in einem Appartement festgehalten worden. Die Polizei ermittelt daher weiterhin wegen Freiheitsentziehung und Zuführung zur Prostitution.

Im Gegensatz zu ersten Informationen wusste die Frau offenbar, dass hinter der fingierten Putzstelle ein Jobangebot für sexuelle Dienste steckte. Laut Polizei stimmte sie diesem zu. Die gebürtige Polin meldete sich zunächst auf ein Internetinserat, in dem Arbeitskräfte für eine Reinigungsfirma gesucht wurden, und vereinbarte ein Treffen mit einer Frau am Wiener Südbahnhof. Nach kurzer Zeit sei ihr klar geworden, dass es um Liebesdienste gehe und sie habe eingewilligt, erklärte der Sprecher.

Von 9. bis 12. August sei die 38-Jährige daraufhin gegen ihren Willen in ein Appartement gesperrt worden, in dem ihr verschiedene Männer zugeführt wurden. In der Wohnung habe es auch Streitigkeiten wegen des ausgemachten Lohns gegeben. Nach vier Tagen wurde die gebürtige Polin von einem Mann befreit, die Frau verständigte im Anschluss selbst die Polizei.

Von körperlicher Gewalt gegen die 38-Jährige sei den Ermittlern nichts bekannt, sie habe keine äußerlichen Verletzungen, so der Sprecher. Gesucht wird nach Zeugen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Fall gemacht haben. (APA)