Die Vorgabe war klar: Das Urlaubsauto musste viel Platz haben. Dann wäre noch genug Raum gefragt gewesen, etwas Space hie und da, besser gesagt l'espace und vielleicht noch ein paar Ablageflächen, Fächer und Boxen.

Foto: Werk

Eine große Heckklappe, die wäre auch noch günstig. Trotzdem dürfte er aber nicht allzu viel Sprit verbrauchen. Und schon gar nicht auf Protz und Luxus machen, denn der Wagen würde eine Woche lang ungebraucht und leer in einem Hafenviertel herumstehen.

Foto: Werk

Der Renault Grand Scénic bot sich also an. In den Testwagen wurde - siehe Fotos - genau so viel hineingeräumt, wie Platz, Raum, l'espace vorhanden war.

Foto: Werk

Also: ein Reisegitterbett, ein Kinderwagen (Fahrgestell und Aufsatz plus Tasche mit den großen Rädern für Sandfahrbahnen), zwei große Rollkoffer, ein 65-Liter-Tramperrucksack, eine Reisetasche, eine Wickeltasche, eine Kühlbox mit Babyfuttergläschen, eine Tasche mit Strandspielzeug und Luftmatratzen, ein Beautycase, das eigentlich eine Reiseapotheke war, zwei Moskitonetze, ein Korb mit Kleinzeug à la Gummispanner, Taschenmesser, Thermosflasche.

Szemeliker

Dann: ein Kindersitz mit Kind, zwei Erwachsene, einer Fahrer, einer hinten beim Kind.

Foto: Werk

Die hinteren Sitze wären einzeln rausnehmbar gewesen, doch den Mittelsitz, den für unsere Zwecke einzig "unnötigen" haben wird dann doch dringelassen (wir hatten genug zwischen Auto und Wohnung zu schleppen).

Foto: Werk

Der große Scénic ist an sich ein Siebensitzer, mit zwei Katzen-/Kindersitzen im Boden des Kofferraums versenkt, doch die Klappen haben wir im Test nie geöffnet (weder Katzen noch zusätzliche Kinder wollten mitfahren, wohin mit ihnen auch?).

Foto: Werk

Ein paar Gewebeschwächen im Wagen waren auch aufgefallen (nicht die Abschürfung auf dem Handschuhfachdeckel, das war der dicke Koffer, der zwischen Beifahrersitz und Deckel hineingequetscht wurde), sondern die Abdeckung über der Pedalerie, die herunterhing, sowie der hemisphärische Drehschalter der Lüftung hinten, der beim ersten Betätigen ins Gehäuse nach hinten fiel.

Foto: Werk

Unter der Haube des kürzlich neu gestalteten Kompaktvans aus dem Hause Renault werkte der altbekannte 1,9-Liter-dCi-Motor mit 130 PS.

Foto: Werk

Der bewegte den Wagen eh behände, solange er leer war, mit voller Beladung machte sich eine gewisse Popschschwere breit.

Szemeliker

Doch zügiges Fahren spielte es angesichts niederländischer Wohnwagen, österreichischer Bootsbesitzer, deutscher Korrektfahrer und einheimischer Kurvenhellseher an der kroatischen Küstenmagistrale und auf den engen Inselstraßen auf bröckeligem Asphalt ohnehin nicht.

Szemeliker

Glücklicherweise mussten wir auf der Rückfahrt knapp nicht erleben, welche Qualität die von Renault so gepriesene passive Sicherheitsausstattung hat - denn auf der Autobahn zwischen Ljubljana und Maribor war ein Haufen echt Irrer unterwegs.

Foto: Werk

Verbraucht hat der Scénic im Urlaubstest 7,8 Liter pro hundert Kilometer - was dem Importeur sehr viel vorkommt, angesichts eines Prospektversprechens von nur 5,5 Litern. Etwas viel Gepäck mitgehabt, vermutlich. (Leo Szemeliker/DER STANDARD/Automobil/14.8.2009)

Foto: Werk

Link
Renault

Foto: Werk