Teheran - Im Iran hat die Generalstaatsanwaltschaft die größte Oppositionszeitung des Landes nach der Angaben des Blattes vorübergehend verboten. Das berichtete die Tageszeitung "Etemad-e Melli" auf ihrer Internetseite. Am Montag erschien das Blatt der gleichnamigen Partei des konservativen Reformers Mehdi Karroubi nicht. Eine Stellungnahme der Justizbehörden lag nicht vor.

Karroubi gehört zu den Anführern der Protestbewegung gegen den Ausgang der Präsidentenwahl vom 12. Juni. Die Opposition wirft den Behörden Wahlbetrug zugunsten des erzkonservativen Amtsinhabers Mahmud Ahmadinejad vor. Die "Etemad-e Melli" hatte wiederholt über Folter und sexuellen Missbrauch von verhafteten Demonstranten berichtet, die gegen Wahlfälschung bei der Präsidentwahl protestiert hatten. Der Konflikt um die Wahl hat den Iran in seine schwerste innenpolitische Krise seit der Islamischen Revolution vor 30 Jahren gestürzt.(APA/Reuters)