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AP Photo/Seth Wenig

Apple wird nach eigenen Aussagen im September sein neues Betriebssystem auf den Markt bringen. Mac OS X 10.6 "Snow Leopard" ist, wie der Namen schon sagt, kein komplett neues System, sondern ein Generalüberholung für das aktuelle Mac OS X 10.5 "Leopard". Mac-Nutzer dürfen sich jedoch auf einige essentielle Neuerungen freuen und vor allem auf eines: Mehr Speed.

Tuning

Apple verspricht eine deutlich gesteigerte Systemleistung. Schon die Installation soll um 45 Prozent schneller von Statten gehen und, noch wichtiger, Leopard-Anwendern rund 6 Gigabyte an Festplattenspeicher zurückgeben. Auch der Boot-Vorgang und das Herunterfahren des Computers benötige mit Snow Leopard weniger Zeit. Die Verbindung mit kabellosen Netzwerken soll rascher erfolgen, ebenso Back-ups mit Time Machine.  

Eine wesentliche Rolle spielt ebenso die native 64-Bit-Unterstützung. Dies erlaubt die effektive Nutzung von Arbeitsspeicher-Größen über 4 Gigabyte. Sämtliche Apple-Programme wurden auf 64 Bit portiert. Die effizientere Nutzung von Mehrkern-Prozessoren und die verstärkte Nutzung von Grafikkarten soll Alltagsanwendungen für Fotos, Videos und Dokumente und generelle Systemprozesse beschleunigen.

Killer-Feature

Auf der Such nach dem "Killer-Feature" läuft der Umweg vorerst über diverse Verbesserungen bei existierenden Programmen. Neben dem bereits veröffentlichen Webbrowser Safari 4 wird auch der Video-Player QuickTime in neuen Kleidern erscheinen. QuickTime X unterstützt erstmals kostenlos alle Funktionen der bislang kostenpflichtigen Pro-Version. Optisch glänzt der Videoplayer durch eine rahmenlose Darstellung und ähnelt äußerlich dem Medienmanager iTunes. Das Programm unterstützt künftig HTTP-Streaming und erlaubt es Videos direkt zu bearbeiten ohne die Editierungssoftware iMovie öffnen zu müssen. Möglich mache dies unter anderem die native Hardwarebeschleunigung.

Das wichtigste neue Feature dürfte für viele aber die künftige Integration von Microsoft Exchange sein. Die Anwendungen Mail, iCal und das Adressbuch sind nun mit dem "De-facto-Standard" kompatibel. Anwendern soll ein einfach zu nutzendes Interface entgegenkommen, das die Verwaltung eines Exchange-Kontos deutlich erleichtere. Im Wesentlichen müssen nur noch der Benutzername und das Passwort selbst eingegeben werden. Die unternehmensseitige Voraussetzung dafür ist der Einsatz von Exchange Server 2007 oder höher.

Interface

An der Benutzeroberfläche von Mac OS X hat sich nur im Detail etwas geändert. So wurde im Dock eine Exposé-Verknüpfung integriert, mit Hilfe derer sich geöffnete Fenster nun per Knopfdruck auf einen Blick anordnen lassen. Das Dock selbst unterstützt mit Mac OS X 10.6 erstmals 3D-Rendering. Der Dateimanager Finder ist gleich geblieben, allerdings lassen sich Video-Dateien nun schon in der Icon-Ansicht abspielen und PDFs können in der Icon-Ansicht durchgescrollt werden.

Der Preis ist heiß

Für etwas Überraschung sorgte auf der vergangenen WWDC die Verkündung des Preises. Das Update von Mac OS X 10.5 kostet lediglich 29 US-Dollar bzw. 49 Dollar für die 5-User-Familien-Lizenz. Die Vollversion schlägt allerdings mit 129 Dollar bzw. 169 Dollar zu Buche. Das Set mit iLife 09 und iWork 09 kostet jeweils 50 Dollar mehr.

Auffallend dabei ist, dass Apple hier klar auf Microsofts strittige Preis- und Versionspolitik anspielt. So wird Windows 7 nicht nur deutlich teurer sein, sondern auch gleich in 6 verschiedene Editionen erscheinen. Die Alles-Könner-Ausgabe Windows 7 Ultimate kostet satte 300 Euro, die Heimanwender-Version Home-Premium immerhin 120 Euro. (zw)