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Laut dem Personenstandsgesetz muss der Vorname, den Eltern für ihr Kind aussuchen, "dem Geschlecht des Kindes" entsprechen, dem "Wohl des Kindes nicht abträglich" und "als Vorname gebräuchlich" sein. "Wenn ein Name nicht geläufig ist, dann fragen wir die Eltern, wie sie auf den Namen gekommen sind. Er muss gebräuchlich sein und ein Name für eine Person, Fantasienamen sind nicht möglich", erklärt Beatrix Hornschall Leiterin der Wiener Magistratsabteilung 35, das für Einbürgerung, Staatsbürgerschaft und Standesamt und somit für Vornamensgebung zuständig ist.

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Eine Anfrage von Eltern, die ihr Kind "Godzilla" nennen wollten, wurde deshalb vom Standesamt Wien abgelehnt. "Das ist ein Name, mit dem das Kind spätestens im Kindergarten verspottet werden würde. Da gibt es dann Beratungsgespräche mit den Eltern, wo wir sie auch bitten, das ganze noch einmal zu überlegen und am nächsten Tag wieder zu kommen. Das funktioniert eigentlich immer gut", sagt Hornschall.

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Der Name "Dagobert" ist als Vorname gebräuchlich. Dass auch eine geizige Comic-Ente so heißt, ist dann wohl Pech für das österreichische Kind, das diesen Namen trägt.

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Für den kleinen "Mickey" gilt dasselbe.

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Romantische Eltern nennen ihre Tochter schon einmal "Anemone". "Camille" entspricht, man glaubt es kaum, dem Geschlecht des Jungen, der so heißt.

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Doch es geht noch kitschiger. "Pearl", "Candy", "Sweety", "Princess", "Elfe" und "Fee" sind nur einige Namen, die sehr verliebte Eltern ihren Töchtern gaben. "Man kann sein Kind zum Beispiel nicht Freude nennen, weil das als Name nicht gebräuchlich ist", sagt die Namen-Expertin Hornschall. "Joy" oder "Alegria", also dasselbe Wort nur in einer anderen Sprache, sei jedoch möglich, wenn es irgendwo auf der Welt einen solchen Vornamen gäbe. Da kommt es dann auch schon einmal vor, dass das Standesamt sich von einer Botschaft bestätigen lässt, dass der Name existiert.

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Nicht kitschig, aber nicht weniger skurrile Namen geben Eltern mit einem eigenartigen Humor. Der kleine "Eimer" wird es im Kindergarten auch nicht leicht haben.

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Viel Risiko gehen Eltern ein, die ihr Kind "Adonis" genannt haben. Was wenn der Kleine in der Pubertät pummelig und picklig wird? "Eros" könnte es später auch ein bisschen schwer haben. Weitere aktuelle Namen aus der Antike: "Achill", "Mars", "Eurydike", "Minerva", "Ambrosius" und "Kalliope".
Falls "Dionysios" ein Partymuffel wird, braucht er für den Spott wohl nicht zu Sorgen.

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Auch die Politik macht vor den kleinen Babys nicht halt. "Marx" findet sich ebenfalls in der Liste der österreichischen Vornamen. Auf der selben politischen Seite befinden sich wohl die Eltern, die ihren Sohn "Kritik" genannt haben.

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"Firmenbezeichnungen sind nicht möglich, weil sie keine gebräuchlichen Namen für Personen sind", erklärt die Magistratsbeamtin Hornschall weiter. Besonders schlaue Eltern konnten jedoch auch diese Hürde umgehen. "Cartier", "Dior", "Chanel" und "Levis" wurden als Vornamen erlaubt.

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Ganz im Gegenteil zu "Pumuckl". In Deutschland gibt es einen Jungen, der so heißt. Die österreichischen Standesbeamten ließen die Anfrage für diesen Namen jedoch nicht durchgehen, so Hornschall.

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Nomen est Omen. Das müssen sich wohl jene denken, die ihr Kind nach Wissenschaftlern benennen. "Galileo" zum Beispiel, oder auch "Newton", "Aristoteles" und "Darwin".. Dasselbe beabsichtigen vielleicht auch die Eltern von "Bright", zu deutsch "schlau". 

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Bei den Namen "Hui" (ein Junge und ein Mädchen heißen so), "Miao" und "Zakk" fühlt man sich an Sprechblasen in Comic-Heften erinnert.

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Der Adelsstand wurde in Österreich im Jahre 1919 abgeschafft. Attribute wie "von" und "zu" mussten aus den adeligen Namen entfernt werden. Das hinderte ein Elternpaar jedoch nicht daran, ihren Sohn "Adel" zu nennen.

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Kinder werden auch nach Orten benannt. "Paris" Hilton ist weltbekannt. Aber auch in Österreich gibt es Namen wie "London", "Riga", "Basel" und "Tibet". "Chelsea" ist zum Beispiel eigentlich ein Ort in Großbritannien, aber in den USA hat sich der Name für Mädchen durchgesetzt", erklärt Hornschall solche Phänomene. Schließlich trägt selbst die Tochter der US-Außenministerin Hillary Clinton und des Ex-Präsidenten Bill Clinton den Namen Chelsea.

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Interessant wäre allerdings, wo "Rich", also "reich", als Vorname gebräuchlich ist. In Österreich jedenfalls gibt es einen Jungen, der so heißt.

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Auch der Name "Bruce-Willy" dürfte ein Vorbild haben.

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Leicht vorstellbar, das der kleine "Rodel-Rodulfo" Weihnachten später nicht besonders mögen wird.

"Einen Namen muss man sich gut überlegen, man behält ihn Jahrzehntelang und da muss man auch praktisch denken. Man sollte reiflich darüber nachdenken", rät Hornschall werdenden Eltern. (lisa, derStandard.at, 14. August 2009)

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