Amman - Weil sie ohne die Erlaubnis der Familie geheiratet hat, soll ein Mann in Jordanien seine schwangere Schwester erschossen haben. Polizeiangaben vom Donnerstag zufolge wird dem 30-Jährigen vorgeworfen, seine 23-jährige Schwester mit dem Versprechen, es werde ihr nichts passieren, auf die Hochzeit eines weiteren Bruders gelockt zu haben.

Dort angekommen schoss ihr der mutmaßliche Täter mehrmals in Kopf und Körper, während seine beiden Brüder ihren Ehemann verprügelten. Der 30-Jährige wurde wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt. Seine Brüder, die dem Mord zugestimmt haben sollen, müssen sich wegen Mittäterschaft vor Gericht verantworten.

Die 23-Jährige hatte bereits einen kleinen Sohn und arbeitete als Krankenschwester. Vor zwei Jahren heiratete sie ohne Erlaubnis ihrer Familie, nachdem sie aus ihrem Elternhaus in Madaba südlich der Hauptstadt Amman geflüchtet war. Auf Mord steht in Jordanien die Todesstrafe. Bei sogenannten Ehrenmorden macht die Justiz jedoch immer wieder Ausnahmen, besonders dann, wenn die Familie des Opfers um Nachsicht bittet. (APA)