Rom - In der Apostel-Paulus-Kirche in dem vom Erdbeben zerstörten Abruzzen-Dorf Onna ist ein bislang unbekanntes, als wertvoll bewertetes Fresko entdeckt worden, das nach ersten Schätzungen der italienischen Denkmalschutzbehörde aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das Gemälde, auf dem die Kreuzigung Jesu zu sehen ist, wurde unter einer Zementschicht von den Freiwilligen entdeckt, die am Wiederaufbau der zerstörten Kirche arbeiten.

"Manchmal kann auch ein Erdbeben zur Wiederentdeckung von Spuren der Vergangenheit beitragen", sagte der Sprecher des Denkmalschutzbehörde in der Gegend von L'Aquila Luciano Marchetti. "Das wird sicherlich auch in Deutschland auf großes Interesse stoßen und unser Wiederaufbau-Projekt weiter fördern", kommentierte Michael Steiner, deutscher Botschafter in Italien den Fund. Die erdbebensichere Rekonstruktion der Kirche von Onna wird von Deutschland als wesentlicher Bestandteil seiner Erdbeben-Hilfe finanziert. An der Freilegung des Fresko ist auch das deutsche Technische Hilfswerk beteiligt.

Onna war bei dem verheerenden Erdbeben, das Anfang April die mittelitalienische Region Abruzzen verwüstet hatte, zu 90 Prozent zerstört worden. In der 200-Seelen-Gemeinde waren 44 Menschen ums Leben gekommen. (APA)