Teddington, Middlesex - Forscher am britischen National Physical Laboratory (NPL) haben eine Mikrowellen-basierte Bildgebungstechnologie entwickelt, mit der durch Blattwerk hindurch ein Blick auf Feldfrüchte geworfen werden kann. Damit sollen intelligente Ernteroboter für möglichst geringe Ernteausfälle sorgen. Denn nach Angaben befragter Farmer kommt es bei manchen Feldfrüchten bereits zu Verlusten von bis zu 60 Prozent und einem entsprechend hohen Verdienstentgang.

Ein Roboter, der durch das Blattwerk der angebauten Feldfrüchte spähen kann, könnte die Größe der zu erntenden Frucht präzise identifizieren und somit die Ernte sehr effizient durchführen. Theoretisch wären dazu verschiedene Technologien geeignet. "Viele Ansätze sind relativ empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie beispielsweise Regen", erklärt Projektleiter Richard Dudley. Das ist einer der Gründe, warum man sich letztendlich für ein Mikrowellen-System entschieden hat. Das sei außerdem relativ kosteneffektiv und in der Anwendung sicher.

Prototyp

Für den ersten Prototypen wurden mithilfe von Testmessungen an echtem Gemüse Daten gewonnen, aufgrund derer ein Algorithmus zu einer einfachen Größenbestimmung aus Rohdaten in der Lage ist. Dass die Maschine Blumenkohlköpfe präzise identifizieren kann, wurde bereits erfolgreich demonstriert. Die Technologie wird nun in Erntemaschinen für Tests im realen landwirtschaftlichen Umfeld umgesetzt.

Für Blumenkohl oder Kopfsalate dürften schon kommendes Jahr fertige Erntesysteme verfügbar werden. Längerfristig könnte die Palette deutlich ausgeweitet werden. "Mikrowellen zur Bildgebung funktionieren für eine breite Palette von Feldfrüchten gut", betont Dudley. (pte/red)