In Italien wächst die Sorge wegen zunehmender Gewalt gegen Frauen. Allein in der vergangenen Woche wurden vier Frauen von ihren Ehemännern bzw. Lebensgefährten getötet. Für Eklat sorgte der Fall eines 42-Jährigen aus der lombardischen Provinz Varese, der seine Frau und zwei Kinder getötet hat, nachdem er wegen eines Streits die Firma seines Schwiegervaters verlassen hatte, in der er arbeitete.

Ein Rekordhoch in der Zahl der Frauenmorde wurde 2006 gemeldet, als 195 Delikte verübt wurden. In den ersten acht Monaten 2008 betrug die Zahl der Frauenmorde 149 und der Trend ist laut den Ermittlern wachsend. 2008 wurden 24,7 Prozent aller Morde innerhalb der Familie verübt. In den meisten Fällen war Eifersucht das Motiv. Frauenschutzverbände riefen die Gesundheitsbehörden auf, Psychologen einzusetzen, um Konflikte zwischen Partnern zu reduzieren.

Die italienische Frauenministerin Mara Carfagna zeigte sich über die Gewaltwelle geschockt und kündigte Maßnahmen an, um weiblichen Opfern konkrete Hilfe zu garantieren. "Das Problem betrifft nicht nur Italien. Gewalt ist die häufigste Todesursache für Frauen zwischen 15 und 60 Jahren", so die Ministerin. Sie plant auch eine Kampagne zur Vorbeugung von Gewalt in der Familie. (APA)