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Verkehrs- und Forschungsministerin Doris Bures - hier in einer Fabrik des Motorenherstellers AVL List - will Forschung rund um Elektromobilität in den nächsten Jahren forciert fördern.

Foto: APA/Leodolter

Wien - Nachdem das zuständige Forschungsministerium BMVIT „Green Mobility" zum Forschungsschwerpunkt auserkoren und die dafür vorgesehenen Mittel von 40 auf 60 Millionen Euro im Jahr erhöht hat, kommt Schwung in die Sache:
Unter der Plattform Austrian Mobile Power haben sich Ende Juli große österreichische Firmen zusammengeschlossen, für die Know-how im Bereich Elektromobilität von strategischer Bedeutung ist (der _Standard berichtete). Beteiligt sind Siemens Österreich, Magna, KTM, AVL-List und das Austrian Institute of Technology. Und da Elektroautos nicht ohne entsprechende Netze funktionieren, die sich, so zumindest das Ziel, möglichst aus erneuerbaren Energiequellen speisen, koordiniert der Verbund die Plattform. 50 Millionen Euro wollen die Firmen in die Initiative stecken. Insgesamt werden ungefähr fünf Milliarden Euro Projektkosten veranschlagt.
Natürlich soll möglichst viel von den Geldern von Forschungsministerin Doris Bures (SPÖ) abgeholt werden. Diese betont allerdings, dass nicht nur über diese „Leuchtturminitiative" der großen Firmen Elektromobilität in den Markt gebracht wird, sondern möglichst viele der mittelständisch strukturierten Zulieferbetriebe profitieren sollen. Ziel sei es nicht, auf ein Elektroauto „made in Austria" hinzuarbeiten, sondern die Branche mit rund 170.000 Mitarbeitern neu aufzustellen.

Testflotte im Einsatz

Begonnen wird schon 2010 mit einer Testflotte von hundert Fahrzeugen in einem noch auszuwählenden Ort. Der Klima- und Energiefonds, der unter der Ägide von BMVIT und Lebensmittel segelt, hat derzeit bereits seine zweite Ausschreibung für eine weitere Modellregion für Elektromobilität laufen. Die erste besteht im Vorarlberg wo mit Geldern des Klimafonds Elektromobilität austestet wird. Trotzdem ist nicht sicher, ob die Plattform nicht eine weitere, also dritte Region zu Testzwecken nominieren wird.
Bures erklärt, dass von den 60 Mio. Euro ihres Ministeriums rund elf Millionen in die Entwicklung von Infrastruktur fließen werden - also etwa in die Errichtung von Stromtankstellen samt entsprechenden Abrechnungssystemen.
Es wird damit gerechnet, dass ab 2013 weltweit serienreife Elektrofahrzeuge zum Kauf oder via Leasing angeboten werden können _ - und dann zu einem halbwegs akzeptablen Preis. Die Plattform will dann 10.000 Fahrzeuge in ihrer Modellregion haben; bis 2020 soll die Anzahl auf 100.000 Elektrofahrzeuge steigern. Diese Anzahl von Fahrzeugen benötigt laut Verbund jährlich 200 Gigawattstunden. Dieser Mehrverbrauch sei aus heimischen Quellen deckbar. (ruz, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.8.2009)