Nach ihrer Besprechung am Mittwoch hat sich die Evaluierungskommission im Fall Natascha Kampusch entschlossen, vorerst keine weiteren Kommentare abzugeben. "Aus unserer Sicht wurde alles gesagt, was gesagt werden muss", sagte die stellvertretende Leiterin Susanne Reindl-Krauskopf vom Wiener Institut für Strafrecht. "Alles Weitere liegt jetzt bei der SoKo."

Im Zuge der Aufgabe, die Ermittlungen zu beobachten und zu begleiten, werde es einen weiteren Zwischenbericht geben, möglicherweise im September. 

Kein Statement

Die leitende Oberstaatsanwaltschaft Wien gab sich ebenfalls wortkarg: Nach der Hinzuziehung des Grazer Oberstaatsanwaltes Thomas Mühlbacher Anfang August, habe man beschlossen, vorerst keine öffentlichen Stellungnahmen mehr abzugeben, so Oberstaatsanwältin Ilse-Maria Vrabl-Sanda, die auf das Justizministerium verwies. Zu der Kritik von Kommissionsmitglied Rzeszut, "dass die Ermittlungsverantwortung offenbar weiterhin bei einem Leitenden Oberstaatsanwalt bleibt, der die angeregten Ermittlungsinitiativen ins Lächerliche zieht", wolle man jedenfalls nichts sagen. "Zu dem nehme ich überhaupt keine Stellung", so Vrabl-Sanda.

Auch im Justizministerium gab man sich zugeknöpft: Aufgrund des jüngsten Evaluierungsberichts der Kommission habe man Mühlbacher beigezogen, sagte Katharina Swoboda, Sprecherin von Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. "Jetzt soll Mühlbacher mit der Sonderkommission einmal arbeiten." Weitere Kommentare gebe es nicht. (APA)