Das Roboterteam kommuniziert völlig unabhängig und schließt auch Lücken, sollte einmal ein Teammitglied verlustig gehen.

Foto: NASA/Jet Propulsion Laboratory

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Ausgeschlossen ist dies nicht, denn der Mount St. Helens, das Einsatzgebiet des Roboternetzwerkes, könnte jederzeit aus seiner Ruhe erwachen.

Folto: AP/The Oregonian, Doug Beghtel

Seattle/Portland - Eine Staffel von 15 Spiderbots soll in Zukunft die Überwachung des Vulkans Mount St. Helens im US-Bundesstaat Washington übernehmen. Das besondere an den Robotern ist ihre Fähigkeit, autonom untereinander und auch mit Satelliten zu kommunizieren. Fällt einer der mechanischen Vulkanforscher - etwa durch Steinschlag - aus, wird dies von den verbliebenen Robotern registriert, worauf diese ihr Kommunikationsnetz automatisch so verändern, dass die Daten auf die intakten Maschinen umgeleitet werden.

Das Roboternetzwerk wertet die gesammelten Daten schon vor Ort aus, um den Messwerten eine Echtzeit-Risikobewertung hinzuzufügen, bevor sie an die Kontrollstation gesendet werden. Zusätzlich sind die auch imstande, ohne Umweg über die Kontrollstation autonom mit einem Satelliten zu kommunizieren. So können die mechanischen Spinnen etwa bei verdächtigen Messwerten dem Satelliten den Auftrag geben, Luftaufnahmen vom betroffenen Gebiet zu machen.

Es kann auch über den Satelliten Anweisung an die Roboter gegeben werden, bestimmte Areale des beobachteten Vulkans genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Roboter sind mit Seismographen, Infrarotsensoren sowie einem Sensor zur Aufspürung von Aschewolken ausgestattet. Auch GPS haben die Geräte an Bord, um den Messwerten genaue Lagedaten hinzuzufügen. Sie überzeugen im Gegensatz zu höher entwickelten Robotergeologen wie dem Scarab vor allem durch niedrige Kosten.

Sprung aus dem Hubschrauber

"Man muss die Roboter nur in ihrem Einsatzgebiet platzieren. Sie finden dann selbstständig heraus, wie sie ihren Datenverkehr am besten abwickeln können", so Steve Chien, leitender Wissenschaftler beim für die Spiderbots verantwortlichen Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. Durch ihre robuste Bauweise könne er sich vorstellen, dass die Roboter zukünftig einfach aus Hubschraubern abgeworfen werden können und nach der Landung selbstständig ihrer Arbeit nachgehen. Bisher war die Platzierung von Sensoren in Vulkanen aufwendig und gefährlich. Sie mussten entweder vergraben oder in Gestein verankert werden, was Vulkanforscher zu gefährlichen Einsätzen im Inneren der feuerspeienden Berge zwang.

Außerirdischer Einsatzort

Neben der Verwendung in Vulkanen sieht man bei der NASA noch weitere Einsatzmöglichkeiten für die autonomen Roboter. So könnten ähnliche Geräte zukünftig seismologische Untersuchungen auf dem Mars durchführen oder gar hydrothermische Schlote im unterirdischen Ozean auf dem eisbedeckten Jupitermond Europa erforschen. (red/pte)