Vorbild El-Kaida
Kurdische Milizen und schwerbewaffnete Spezialkräfte marschierten in die Region um die Stadt Halabja an der Grenze zum Iran ein. 18 Dörfer in dieser Gegend werden von Ansar el Islam kontrolliert. US-Außenminister Colin Powell hatte die 700 Mann starke Untergrundorganisation im Februar als Bindeglied zwischen dem Terrornetzwerk El Kaida und dem irakischen Regime bezeichnet. Ansar selbst hat sich zu mehreren Anschlägen auf Beamte und Soldaten der kurdischen Autonomieverwaltung bekannt, bei denen auch Zivilisten ums Leben kamen.
Die kurdische Selbstverwaltung hat die Gruppe mehrfach beschuldigt, sie habe in Afghanistan ausgebildete El-Kaida-Kämpfer aufgenommen. Einige Experten zweifeln jedoch an diesen Vorwürfen. "Nachdem die PUK eine Reihe ihrer Leute in Zusammenstößen mit Ansar verloren hat, ist es nicht erstaunlich, dass sie die angeblichen terroristischen Verbindungen der Gruppe hervorhebt", schrieb die Internationale Krisengruppe, eine unabhängige Forschungsgruppe mit Sitz in Belgien, in einem im Februar veröffentlichten Bericht. "Es gibt keine harten Beweise dafür, dass Ansar el Islam mehr als ein kleiner Störfaktor für die kurdische Politik ist."
Tote
Beim Beschuss von Stellungen der radikalislamischen Gruppierung Ansar el Islam sind in der Nacht zum Samstag nach kurdischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. US-Truppen hätten rund 50 Marschflugkörper abgefeuert, sagte Mustafa Sajed Chader, einer der Militärchefs der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), in Halabja. Allein beim Beschuss eines Hügels seien acht Menschen gestorben. Der Angriff habe rund zwei Stunden gedauert. (APA/AP)