Rapid-Spieler Roman Wallner zeigt nicht ganz unstolz seine neuen Adidas-Maßschuhe. (Vösendorf, 3. August 2001)

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Beim LASK zeigt Roman Wallner sein bereits vergessenes Gesicht. (Linz, 18. Juli 2009)

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derStandard.at: Hat der ÖFB die passenden Worte anlässlich Ihrer Team-Rückkehr gefunden?

Wallner: Ja. Dass ich nachnominiert bin und sofort nach St. Veit an der Glan kommen muss.

derStandard.at: Seit ihrer Rückkehr nach Österreich im Jänner 2009 wirken Sie wie ausgewechselt, spielt beim LASK ein anderer, neuer Roman Wallner?

Wallner: Es gibt nur einen Roman Wallner. Ich habe mich nicht großartig verändert und immer Gas gegeben. Was mir gefehlt hat, war vor allem Spielpraxis. Beim LASK habe ich wieder Sicherheit und Selbstvertrauen bekommen.

derStandard.at: Seit Didi Constantini das Sagen hat, wird von einer Aufbruchsstimmung gesprochen und geschrieben. Haben Sie unter Krankl und Hickersberger ähnliche Aufbrüche beim ÖFB erlebt?

Wallner: Ich konnte mir noch kein Bild von der Mannschaft machen. Die Stimmung ist sehr gut, mehr kann ich im Moment noch nicht sagen.

derStandard.at: Sie wirken zurückhaltend, das Ergebnis der eigenen Karriere?

Wallner: Nein, so war ich immer schon. Ich habe nie gelogen und war immer eher ruhig und zurückhaltend.

derStandard.at: "Bei mir lief viel falsch", sagen Sie über ihre Vergangenheit, wissen Sie auch warum?

Wallner: Es ist viel passiert. An manchem war ich selbst schuld, bei anderem hab ich Pech gehabt. Aber damit hab ich eigentlich abgeschlossen, ich will mich nur noch auf die Zukunft konzentrieren. Lange bin ich den positiven Erlebnissen hinterher gerannt, jetzt hoffe ich, dass es so weitergeht.

derStandard.at: Quasi eine Zwangsfrage: Haben Sie den Krankl-Sager, "Um diese beiden Stürmer wird uns noch ganz Europa beneiden", noch im Ohr?

Wallner: Das hat der Krankl aus der Emotion heraus gesagt. Es ist nicht schön, mir das dauernd unter die Nase zu reiben. Ich denke nicht mehr daran.

derStandard.at: Waren Sie rückblickend mit dem Wechsel von Rapid zur Austria und den Zwischenstopps Hannover und Südstadt schlecht beraten?

Wallner: Im Nachhinein gesehen, vielleicht. Aber ich habe diese Entscheidung selbst getroffen und dazu stehe ich auch. Ich kann nicht pauschal sagen, dass man von Rapid nicht zur Austria wechseln darf. Neben der Fan-Seite muss man auch immer das Sportliche berücksichtigen.

derStandard.at: Wie würden Sie ihre bisherige Geschichte als Fußballer betiteln?

Wallner: Ein Buch kann erst geschrieben werden, wenn man etwas erlebt hat. Früher habe ich mir einige Dinge nicht so genau überlegt. Erst wenn's schlecht rennt, beginnst nachzudenken. Über einen genauen Titel habe ich aber noch nicht nachgedacht.
 (Simon Hirt, derStandard.at, 11. August 2009)