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Der erste Airbus A320 startete im Februar 1987 zu seinem Jungfernflug.

Foto: Reuters/Ho

Hamburg - Bei Airbus kommt es mittelfristig zu einer Aufteilung der Endmontage für die großen und kleinen Modelle zwischen Frankreich und Deutschland. Die Nachfolgegeneration der A320-Familie werde in Europa komplett in Hamburg zusammengebaut, schreibt die "Financial Times Deutschland" (Montag). Derzeit ist die Endmontage der A320-Familie noch zwischen dem Airbus-Hauptsitz in Toulouse und Hamburg gesplittet. Wenige Modelle werden in China montiert.

Noch seien die Nachfolgemodelle "sehr weit weg", sagte ein Sprecher der Airbus Deutschland GmbH am Montag in Hamburg. Airbus arbeite derzeit an verschiedenen Zukunftsprojekten, vorrangig am Langstreckenflugzeug A 350 sowie am Militärtransporter A400M. Die aktuellen A320-Modelle mit einem Mittelgang (single aisle) sind nach Stückzahl die meistverkauften Airbus-Flugzeuge und auf Kurz- und Mittelstrecken im Einsatz.

Forschen an Motoren

Zum Startschuss einer neuen Reihe - A30X genannt - werde auch auf einen Durchbruch in der Motorentechnologie gewartet, der signifikante Einsparungen beim Kerosinverbrauch bringen soll, berichtete der Sprecher. Damit sei frühestens Mitte des nächsten Jahrzehnts zu rechnen. Derzeit wird die A320 in Toulouse montiert, A318, A319 und A321 in Hamburg-Finkenwerder. Im Süden Frankreichs werden auch Flugzeuge der Typen A330, A340 und A380 montiert.

Die EADS-Tochter Airbus verhandelt derzeit mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien über ein Darlehen über 3,3 Mrd. Euro. Das Geld soll für die Entwicklung des Langstreckenmodells A350 verwendet werden, das 2013 auf den Markt kommen soll. Deutschland mache seine Zahlungsbereitschaft für den A350 davon abhängig, dass der deutsche Anteil an der Neuentwicklung der A30X-Familie deutlich steige, schreibt die Zeitung.

Der Airbus-Sprecher verwies darauf, dass bereits beim Start des A350-Entwicklungsprogramms Ende 2006 entschieden worden sei, die nächste A320-Serie in Hamburg endzumontieren. "Voraussetzung dafür sind aber wettbewerbsfähige Konditionen", sagte der Sprecher. EADS-Vorstandschef Louis Gallois, damals auch an der Spitze von Airbus, sei es wichtig gewesen, eine austarierte Balance zwischen den Airbus- Produktionsstandorten zu schaffen. Insofern seien aktuelle Zugeständnisse eine Bestätigung früherer Entscheidungen.

"Guter Verlauf der Gespräche"

"Die Gespräche mit Airbus haben einen sehr guten Verlauf genommen", sagte der Staatssekretär im deutschen Wirtschaftsministerium, Peter Hintze, der Zeitung. "Ich denke, dass wir sie in den nächsten sechs Wochen abschließen können." Dann könne man den Kredit sogar noch in dieser Legislaturperiode vom Haushaltsausschuss absegnen lassen. (APA)