Seoul/Teheran - Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat mehr internationalen Druck für eine demokratische Entwicklung ihres Landes geforderten. Militärische und wirtschaftliche Sanktionen lehne sie ab, weil sie die Situation im Iran nur verschlimmern würden, sagte Ebadi am Montag der südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo". Gleichwohl könne die internationale Öffentlichkeit zu einer Demokratisierung des Landes beitragen. Ebadi kündigte an, ihre Kampagne gegen die Zensur im Iran auszuweiten. "Ich will alle Menschen wissen lassen, was im Iran vor sich geht und ihn zu einem freien Land machen", sagte die Anwältin.

Die Nobelpreisträgerin verurteilte bei ihrem Besuch in Südkorea die Festnahme von oppositionellen Demonstranten, die im Juni gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinejad protestiert hatten. "Ich nehme keine politische Haltung ein, aber ich lehne die gewaltsame Unterdrückung durch die Regierung ab." Die Gewalt müsse aufhören und alle Häftlinge freigelassen werden. (APA)