Paris - Ein verheerender Brand in einer Vorstadt von Paris in einem Hochhaus mit Sozialwohnungen hat am Montagmorgen fünf Menschen das Leben gekostet. Rund 30 weitere Bewohner des zehngeschossigen Gebäudes erlitten Rauchvergiftungen oder wurden verletzt. Unter den Todesopfern waren ein Säugling und zwei kleine Kinder. Für sie kam ebenso jede Hilfe zu spät wie für zwei Erwachsene.

15 Verletzte kamen ins Krankenhaus, berichteten die Rettungskräfte der französischen Hauptstadt. Gegen die Hausverwaltung kamen im Laufe des Tages schwere Vorwürfe auf. Unter anderem sollen Notausgänge verschlossen gewesen sein. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar. Nach Polizeiangaben wird Brandstiftung nicht ausgeschlossen.

Im Schlaf überrascht

Der Brand war nach ersten Erkenntnissen gegen vier Uhr im Treppenhaus ausgebrochen und hatte die meisten Bewohner im Schlaf überrascht. Die Feuerwehr konnte 18 Menschen aus dem Gebäude in Sevran retten. Zeugen berichteten von dramatischen Szenen und Panik im Haus. "Es war unmöglich in der Wohnung zu atmen. Wir haben uns gesagt, wenn niemand kommt, sind wir hinüber", erzählte ein Bewohner aus dem zehnten Obergeschoß im französischen Fernsehen. Mit seiner Frau und seinem Kind sei er über den Balkon auf das Dach und von dort aus auf das Nachbarhaus geflüchtet.

Andere Zeugen berichteten von verschlossen Notausstiegen zum Dach, wegen denen auch der Rauch nicht habe abziehen können. Lediglich die Bewohner der unteren Stockwerke konnten sich problemlos selbst in Sicherheit bringen. Die Hausverwaltung wollte zu den Vorwürfen zunächst keine Stellung nehmen. Vier der Todesopfer fand die Feuerwehr in einem Appartement im neunten Stock, ein weiteres lag im Treppenhaus. Rund 150 Rettungskräfte waren im Einsatz und konnten das Feuer bis zum Vormittag löschen. (APA)