Palma de Mallorca - Die politischen Kräfte in Spanien haben die Bombenanschläge der baskischen Terrororganisation ETA auf der Ferieninsel Mallorca einhellig verurteilt. König Juan Carlos erklärte in der Nacht auf Montag: "Dieser Bande von Mördern und Verbrechern wird es nicht gelingen, das demokratische Leben in Spanien oder die Normalität auf der Insel zu beeinträchtigen." Die großen politischen Parteien in Spanien verurteilten ebenfalls die Anschläge.

Die ETA hatte zehn Tage nach dem Mordattentat auf zwei Polizisten drei Sprengsätze auf Mallorca zur Explosion gebracht. Die Bomben waren von geringer Sprengkraft und richteten kaum Schäden an. Menschen wurden nicht verletzt. Zwei Sprengsätze detonierten in Restaurants am Rande der Inselhauptstadt Palma. Eine dritte Bombe explodierte in einem unterirdischen Einkaufszentrum in der Innenstadt von Palma.

Vierte Detonation

Wie der Präfekt auf den Balearen, Ramón Socías, mitteilte, ermittelte die Polizei auch die Hintergründe einer vierten Detonation in einer Gaststätte. Diese war zunächst auf eine Gasexplosion zurückgeführt worden. Es galt jedoch nicht als ausgeschlossen, dass auch in diesem Fall ein von der ETA gelegter Sprengsatz detoniert war. Die ETA hatte in mehreren Anrufen vor den Bomben gewarnt. Nach Angaben der Behörden kamen die telefonischen Warnungen aus Frankreich. Sie seien jedoch so wirr gewesen, dass die betroffenen Lokale nicht in jedem Fall rechtzeitig geräumt werden konnten, hieß es.

Nach dem Bombenanschlag der ETA am 30. Juli gegen zwei Polizisten auf Mallorca hatten die Sicherheitskräfte die größte Fahndungsaktion in der Insel Mallorcas gestartet. Sie riegelten die Insel zeitweise hermetisch ab. Bis heute werden Reisende kontrolliert. Allerdings konnte die Polizei keine heiße Spur der Terroristen ausmachen. Sie konnte auch nicht ermitteln, ob die Attentäter sich noch auf Mallorca aufhielten oder ob sie die Insel bereits verlassen hatten. Nach Angaben der Behörden war auch unklar, ob die Bombenleger dieselben Terroristen waren, die auch die Polizeibeamten ermordet hatten. (APA/dpa)