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Veilchen feierten gegen Magna verdienten 2:1-Heimsieg.

Foto: REUTERS/Zolles

Wien - Karl Daxbacher atmete hörbar auf. Denn was seine Austria in der ersten Halbzeit gezeigt hatte, das war mehr als matt, nämlich nichts. "Und dafür hat's einen einzigen Grund gegeben: das Europacupspiel am vergangenen Donnerstag." Müde seien die Beine gewesen, Wiener Neustadt demnach deutlich überlegen, ihm selber, no na, war angst und bang.

Aber dann - und das eben war das Ausatmen - erlief sich die Wiener Austria "mit großer Hilfe der Osttribüne" (Daxbacher) die Austria. Okotie, geplagt von einer langwierigen Knieverletzung, blieb in der Kabine (und wird laut Daxbacher dem Team wohl nicht zur Verfügung stehen), Ersatz Diabang fand bald auch eine entsprechende Gelegenheit vor, die Fornezzi allerdings kein Problem bereitete.

Insgesamt, da sprach Manuel Ortlechner wohl für alle Austria-Kollegen und den Anhang, konnte man vor dem Aufsteiger den Hut ziehen. "Die Wiener Neustädter", resümierte er die erste Hälfte, "werden sicher mit dem Abstieg nichts zu tun haben."

Aber gut, Ortlechner hatte gut reden. Acimovic winkelte in der 55. Minute den Ball vom Corner an die Fünfergrenze. Dort wartete, recht allein gelassen, Ortlechner und stellte auf 1:0 für die Gastgeber.

Das war naturgemäß nach dem Geschmack der violetten Routine, welche in dieser Saison bislang auch mit einiger Konzentration zu Werke geht. Das honorierte auch Schiedsrichter Brugger. Er erkannte in einem geschickten Hinfaller ein elferwürdiges Foul an Acimovic. Der selbst verwandelte zum 2:0 (71.), und Karl Daxbacher sah, dass mit einem Mal alle europacupbedingte Müdigkeit aus den violetten Beinen gewichen war.

Wiener Neustadt, dessen Hauptsponsor den Wienern seit je so gerne gezeigt hätte, wo es lang geht in der wirklichen Welt, spielte freilich weiter wacker mit. Und wurde halb belohnt. Diego Viana tat es in der 82. Minute dem Acimovic gleich, sah, fiel und siegte insoferne, als Hannes Aigner den Elfer zum Anschluss verwerten konnte. Der Ex-Austrianer machte das Spiel wieder spannend. Für den Ausgleich reichte es allerdings nicht mehr.

Wiener Neustadts Trainer Helmut Kraft war gleichwohl nicht unzufrieden: "Wir waren in der ersten Haltbzeit tonangebend, haben guten Fußball gespielt. Die zweite Halbzeit haben wir leider sehr schlecht angefangen und zwanzig Minuten dieses Niveau auch durchgehalten." Was den Elfer zum 2:0 betraf, mochte Kraft seine Tiroler Wurzeln nicht verleugnen: "Milenko Acimovic könnte mitmachen beim Schlierenzauer in Planica, so wie der abhebt." (wei; DER STANDARD Printausgabe 10. AUgust 2009)

FK Austria Wien - SC Magna Wr. Neustadt Endstand 2:1 (0:0). Wien, Franz-Horr-Stadion, 7.812, SR Brugger.

Torfolge:
1:0 (55.) Ortlechner

2:0 (71.) Acimovic (Elfmeter)

2:1 (82.) Aigner (Elfmeter)

Austria: Safar - Standfest (69. Sulimani), Bak, Dragovic, Ortlechner - Klein, Vorisek, Junuzovic, Acimovic (85. Baumgartlinger) - Jun, Okotie (46. Diabang)

Wr. Neustadt: Fornezzi - Dunst, Johana (57. Ramsebner), Kostal, Gercaliu - Wolf (80. Simkovic), Reiter, Kolousek, G. Burgstaller - Kuljic (69. Aigner), Viana

Gelbe Karten: Vorisek, Klein bzw. Kostal, Burgstaller