Tokio - Der Autoradio-Hersteller Pioneer kommt nicht aus den roten Zahlen heraus. Die weltweite Autokrise und der starke Yen brockten dem japanischen Konzern von April bis Juni einen Fehlbetrag von rund 30 Millionen Euro ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Geschäftsjahr 2009/2010 rechnet der Hersteller von Auto- und Unterhaltungselektronik zum sechsten Mal in Folge mit Verlusten.

Angesichts der Krise will der Konzern verstärkt auf die Kostenbremse treten und in den kommenden 15 Monaten 8000 Vollzeitstellen abbauen; das sind rund 20 Prozent seiner Belegschaft. Bisher war lediglich die Streichung von 5800 Stellen geplant. Außerdem zeigte sich der Konzern offen für den Einstieg von Investoren und befindet sich nach eigenen Angaben bereits in ersten Gesprächen mit Interessenten.

Im April war bereits der Autobauer Honda mit rund 20 Millionen Euro bei Pioneer eingestiegen und wurde damit zum zweitgrößten Aktionär nach dem Elektronikriesen Sharp. Der Einstieg von Honda passte zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens, das bis nächstes Jahr endgültig aus dem defizitären Geschäft mit TV-Flachbildschirmen aussteigen will. Pioneer hinkt in diesem Bereich weit hinter den Marktführern Panasonic und Samsung zurück.

Pioneer hatte Anfang des Jahres angekündigt, künftig ganz auf Auto-Elektronik zu setzen. Diese Sparte leidet jedoch stark unter der weltweiten Absatzkrise, so dass Analysten skeptisch blieben. "Pioneers Finanzsituation ist schwach, und der Konzern muss sein Kerngeschäft neu ausrichten und Kosten senken, um wieder Gewinne zu schreiben", sagte Analyst Naoki Fujiwara. (Reuters)