Frankfurt - Die Commerzbank macht weiter Verluste. Die zweitgrößte deutsche Privatbank, die zu einem Viertel dem Staat gehört, fuhr im zweiten Quartal ein Minus von 746 Mio. Euro ein, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte. Der Verlust, der etwas niedriger als im ersten Quartal lag, resultierte nach Angaben der Bank unter anderem aus den Kosten für die Eingliederung der Dresdner Bank.

Die Bank wies von April bis Juni allerdings niedrigere Belastungen für sogenannte strukturierte Wertpapiere aus. Das sind die Papiere, die durch die Finanzkrise massiv an Wert verloren und zahlreiche Banken, darunter auch die Commerzbank, in Schieflage gebracht hatten. Zugleich vergrößerte die Commerzbank angesichts der Wirtschaftskrise ihre Risikovorsorge für Kreditausfälle von 844 Mio. Euro auf knapp eine Milliarde Euro.

Die Commerzbank betonte, das Volumen der Kredite an Firmen sei im zweiten Quartal auf den Rekordwert von 134 Mrd. Euro gestiegen. Zuletzt hatte es eine Debatte gegeben, ob die deutschen Banken die Wirtschaft ausreichend mit Darlehen versorgen. Der staatliche Bankenrettungsfonds SoFFin, der mit 25 Prozent an der Commerzbank beteiligt ist, hat die ausreichende Finanzierung vor allem des Mittelstands zu einem Kriterium für die Gewährung von Hilfen gemacht.

Die Commerzbank, die die Zahl ihrer Kunden im zweiten Quartal um 73.000 steigern konnte, teilte mit, sie werde Garantien in Höhe von 5 Mrd. Euro vorzeitig an den SoFFin zurückzahlen. Die Rückzahlung der stillen Einlagen des SoFFin sollten demnach "unter normalen Marktbedingungen" 2012 beginnen. Sollten sich die Märkte positiv entwickeln, könne dies schon 2011 der Fall sein. (APA)