Teheran - Der bisherige iranische Ölminister Gholam-Hossein Nozari (Gholamhossein Nosari) wird dem künftigen Kabinett voraussichtlich nicht mehr angehören. Die amtliche Nachrichtenagentur Irna meldete am Mittwoch, Nozari stehe nicht auf der von einem Beratergremium aufgestellten Liste potenzieller Minister von Präsident Mahmoud Ahmadinejad für dessen zweite Amtszeit. Stattdessen seien der Chef der staatlichen Ölfirma NIOC, Seifollah Jashnsaz, sowie Industrie- und Bergbauminister Ali Akbar Mehrabian vorgeschlagen worden.

Das bisher von Nozari geleitete Ministerium ist ein Schlüsselressort im Iran, weil der Löwenanteil der Staatseinnahmen aus dem Ölgeschäft stammt. Maßgebliche Veränderungen dürften mit einem Wechsel an der Spitze des Ölministeriums aber nicht verbunden sein, da Grundsatzentscheidungen der Zustimmung des obersten, geistlichen Führers Ayatollah Ali Khamenei unterliegen. Die Islamische Republik ist der fünftgrößte Ölexporteur der Welt.

Der umstrittene Ahmadinejad ist am Mittwoch für eine zweite Amtszeit vereidigt worden. Die Zeremonie war von Protesten der Opposition begleitet, die ihm Fälschung der Präsidentenwahl vom 12. Juni vorwirft. Ahmadinejad hat nun zwei Wochen Zeit, ein neues Kabinett vorzuschlagen. Dieses bedarf der Zustimmung des Parlaments, in dem konservative Kräfte tonangebend sind. (APA/Reuters)