Poitiers - Französische Forscher sind einem Medikament gegen die bisher unheilbare Erbkrankheit Mukoviszidose eine gutes Stück näher gekommen. Eine Studie habe ergeben, dass die tägliche und langfristige Behandlung menschlicher Mukoviszidose-Zellen mit kleinen Dosen des Wirkstoffes Miglustat die meisten Auswirkungen der Krankheit unterbinden kann, teilten das staatliche französische Forschungsinstitut CNRS und die Universität Poitiers mit. Die im American Journal of Respiratory Cell and Molecular Biology veröffentlichte Studie beruht auf ersten klinischen Tests an 15 Patienten.

Medikament "nicht mehr in weiter Ferne"

Den Forschern zufolge lassen die Untersuchungen die Hoffnung zu, dass Miglustat das "erste Molekül zur Behandlung der Krankheit und ihrer Symptome" ist. Die Entwicklung eines Medikaments liege nun nicht mehr in weiter Ferne, heißt es in der Mitteilung. Entdeckt wurde das Molekül im Jahre 2006 von Wissenschaftern am französischen Institut für Physiologie und Molekularbiologie, einer gemeinsamen Einrichtung des CNRS und der Universität Poitiers. Die klinischen Tests sind noch im Gange.

Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselkrankheit, die durch einen Gendefekt verursacht wird. Sie führt dazu, dass sich in mehreren Körperteilen, vor allem in der Lunge, ein zähflüssiger Schleim bildet. Betroffen sind auch Leber, Bauchspeicheldrüse und Geschlechtsorgane. Die Folge sind Atembeschwerden, Verdauungsstörungen und eine verminderte Fortpflanzungsfähigkeit. Durch bessere Therapien wurde die Lebenserwartung der Patienten seit 1965 von damals nur sieben auf heute 47 Jahre gesteigert. (red/APA)