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In Cairns beraten die Regierungschefs der pazifischen Inselstaaten (im Bild der australische Premierminister Kevin Rudd)

Foto: APA/EPA/SUE WELLWOOD

Cairns - Mit der Klimasituation sowie mit Korruption beim Umweltschutz müssen sich die Regierungschefs der pazifischen Inselstaaten bei ihrer 40. Jahrestagung beschäftigen. Das Treffen der 16 Länder hat am Dienstag im australischen Cairns begonnen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker wies aus Anlass der Tagung auf die dramatische Situation der Pazifik-Inseln hin. Rund acht Millionen Ureinwohner würden wegen des steigenden Meeresspiegels bis zum Jahr 2050 komplett ihre Heimat verlieren, wenn der Klimawandel ungebremst fortschreite.

Forderung

 

Bis 2020 sollten die Industrieländer den Ausstoß von Treibhausgasen um 45 Prozent drosseln, forderte eine Gruppe von sieben Staaten am Mittwoch. Die Cook-Inseln, Kiribati, die Marshall-Inseln, Nauru, Niue, Palau und Tuvalu sehen sich durch einen Anstieg des Meeresspiegels in ihrer Existenz bedroht.

"Eine Reihe dieser tief liegenden Inseln ist eindeutig schon jetzt gefährdet", sagte der Chef des UN-Klimarats, Yvo de Boer, dem Fernsehsender Sky News am Rande des Südpazifik-Gipfels, an dem er als Beobachter teilnahm. Der australische Ministerpräsident Kevin Rudd versprach als Gastgeber des Gipfels, sich auf der UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen für die Belange der Inselstaaten einzusetzen. Die Länder im Südpazifik gehörten zu denjenigen, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich seien. Aber sie hätten am meisten unter den Folgen zu leiden, sagte Rudd.

Fälschungsvorwurf

Der Regierung von Papua Neuguinea wird unter anderem vorgeworfen, gefälschte Kohlendioxid-Emissionsrechte im Wert von mehreren Millionen US-Dollar in den Handel gebracht zu haben. Die 39 Zertifikate tragen offizielle Unterschriften und Siegel. Die Regierung von Ministerpräsident Michael Somare hält jedoch dagegen, es handle sich nicht um Fälschungen, sondern lediglich um "Muster".

Keine Verhinderung von Rodungen

Es wird erwartet, dass Papua Neuguinea von den reichen Ländern Australien und Neuseeland Zahlungen für die Erhaltung des tropischen Regenwaldes verlangt. Beide Länder zögern jedoch, weil die Zahlungen nach ihrer Befürchtung die Rodungen nicht verhindern würden.

Dabei sei gerade Papua Neuguinea besonders vom Klimawandel bedroht, berichtet die Gesellschaft für bedrohte Völker. Bereits seit diesem Frühjahr würden die 2.500 Einwohner der Carteret-Inseln umgesiedelt, weil ihre Heimat überflutet werde. Staaten wie Kiribati und Vanuatu drohe der gänzliche Untergang. Indonesien hatte kürzlich angeboten, höher gelegene Inseln an untergehende Staaten zu verpachten. (red/APA)