Salzburg - Der Große Kunstpreis des Landes Salzburg geht dieses Jahr an Karl-Markus Gauß., wie Kulturreferent David Brenner bekannt gab. "Mit diesem Preis ... ehrt das Land Salzburg einen bedeutenden österreichischen Schriftsteller und eine herausragende Figur des europäischen Geisteslebens", begründete die Jury ihre Entscheidung. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird heuer zum achten Mal vergeben, zum dritten Mal im Bereich Literatur.

Der Preis wird abwechselnd für bildende Kunst, Literatur und Musik vergeben. Die bisherigen Preisträger der Sparte Literatur sind Gerhard Amanshauser und Walter Kappacher. Die in Frage kommenden Autorinnen und Autoren sollen in Salzburg geboren sein und hier wohnen oder mindestens zehn Jahre hier gewohnt haben.

Der Preisträger 2009

"Im literarischen Werk des Autors vereinigen sich biografisches Porträt, kultur-wissenschaftlicher Essay, politischer Kommentar, Reisebeschreibung, Autobiografie und Erzählung auf eine in der österreichischen Literatur unvergleichliche Weise. Seit dem Beginn seines Schreibens hat sich Gauß auch dem Werk vergessener Dichter gewidmet, und von Beginn an zeigt sich in seinen literarischen Arbeiten eine große Zuneigung für Außenseiter, Ketzer und Grenzgänger", heißt es in der Jury-Begründung weiter. Sein Interesse gelte den sprachlichen und ethnischen Minderheiten des Kontinents. Gauß sei ein "wacher Beobachter österreichischer wie europäischer Verhältnisse".

Karl-Markus Gauß, geboren 1954 in Salzburg, ist Schriftsteller, Kritiker und seit 1991 Herausgeber und Chefredakteur der Literaturzeitschrift "Literatur und Kritik" im Otto Müller Verlag. Daneben schreibt er regelmäßig für überregionale deutschsprachige Tageszeitungen, unter anderem für "Die Zeit", "Frankfurter Allgemeine Zeitung", "Neue Zürcher Zeitung", "Salzburger Nachrichten" und "Die Presse". Ende 2006 wurde Gauß als Mitglied in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen, 2007 erhielt er das Ehrendoktorat der Philosophie der Salzburger Universität.

Der Schriftsteller ist bereits vielfacher Preisträger. So erhielt er beispielsweise 1994 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik, 1998 den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch (für "Ins unentdeckte Österreich"), 2001 den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln, 2004 den Rene-Marcic-Preis, 2005 den Manes-Sperber-Preis und 2007 den Mitteleuropa-Preis des "Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa". (APA)