Rom - Die italienische Regierung setzt mehr Soldaten zur Stärkung der Sicherheit in den italienischen Städten ein. Seit Dienstag patrouillieren 4.250 Soldaten - 1.250 mehr als bisher - gemeinsam mit Polizisten vor allem in den Straßen der Großstädte. Innenminister Roberto Maroni beschloss, den Einsatz des Militärs per Dekret um ein weiteres Jahr zu verlängern und die Zahl der Soldaten aufzustocken, berichteten italienische Medien am Dienstag.

Der Beschluss, Soldaten in den Städten einzusetzen, wurde im Rahmen des Sicherheitspakets gefasst, mit dem die Regierung Berlusconi die Kriminalität in den Städten und die illegale Einwanderung bekämpfen will. Mit dem Einsatz der Soldaten will das Kabinett auch Lücken füllen, die durch Kosteneinsparungen bei der Polizei entstanden sind.

Opposition: Ansehen Italiens sei in Gefahr

Vertreter der linken Opposition warnten dagegen, der Einsatz von Soldaten in historischen Stadtzentren zum Höhepunkt der Urlaubssaison werde das Ansehen des Reiselandes Italien zerstören. Man dürfe die italienischen Städte nicht militarisieren, kritisierte der Parteisekretär der Rifondazione Comunista, Paolo Ferrero. Auch die Gewerkschaften der Polizei protestieren gegen die Soldaten in den Metropolen.

Die Bemühungen der Regierung Berlusconi zur Bekämpfung der Kriminalität zeigen Resultate. Bei der Zahl der Delikten wurde 2008 ein Rückgang von 8,1 Prozent gemeldet. Damit sank die Kriminalitätsrate in Italien auf das Niveau des Jahres 2005. Die Zahl der angezeigten Personen stieg um fünf Prozent auf 691.000, die Festnahmen um zehn Prozent auf 157.000, wie aus den neu veröffentlichten Angaben des Innenministeriums hervorgeht. (APA)