Der Softwareriese Microsoft will sein neues Betriebssystem Windows 7 trotz des Wettbewerbsstreits mit der Europäischen Kommission mit dem Internet Explorer ausliefern. Der Browser sei auch in der EU standardmäßig installiert, teilte Microsoft am Wochenende mit. Die Nutzer sollen demnach aber bei der ersten Verbindung mit dem Internet ein Auswahlmenü erhalten, das es erlaubt, andere Programme zum Betrachten von Webseiten zu installieren. Microsoft bietet demnach etwa den bereits stark genutzten Mozilla Firefox, den Apple-Browser Safari, das Google-Programm Chrome sowie den Browser Opera an.

Marktmacht

Die Europäische Kommission, die Microsoft vorwirft, durch die Verbindung von Windows und Internet Explorer seine Marktmacht auszunutzen, hatte diese Lösung bereits vor rund zehn Tagen angekündigt und begrüßt. Microsoft geht damit aber hinter seine ursprüngliche Ankündigung zurück, Windows 7 ganz ohne Internet Explorer auszuliefern. Der Konzern hatte im Juni verkündet, stattdessen solle eine leicht zu installierende Version des Browsers getrennt angeboten werden.

Wettbewerbsregeln

Der EU-Kommission zufolge verstößt der Verkauf von Internet Explorer und Windows im Paket gegen EU-Wettbewerbsregeln. Die Brüsseler Behörde hatte deshalb im Jänner ein Verfahren gegen den US-Konzern eingeleitet. Microsoft hatte sich bereits eine Rekord-Wettbewerbsstrafe der EU in Höhe von fast 500 Mio. Euro eingehandelt, weil das Unternehmen sein Medienabspielprogramm Media Player mit dem Betriebssystem Windows gekoppelt hatte. Das Betriebssystem Windows ist auf rund 90 Prozent aller Computer weltweit installiert. Windows 7 soll weltweit ab dem 22. Oktober verkauft werden. (pte)