Linz - Die Diskussion um die mögliche Einflussnahme des kasachischen Geheimdienstes auf österreichische Politiker hat nach Ansicht der Österreicher vor allem der FPÖ (bei der es den konkretesten Verdacht gab) geschadet. Dies aber nicht in einem signifikant größeren Ausmaß als anderen Parteien: 32 Prozent sehen in der aktuellen Market-Umfrage einen Schaden für die FPÖ, 30 einen für die SPÖ, je 27 einen für ÖVP und BZÖ.

Keine Partei könne derzeit von dem U-Ausschuss profitieren, meint Market-Chef Werner Beutelmeyer: Selbst die Grünen, die sich bei derartigen U-Ausschüssen bisher als Aufdecker profilieren konnten, werden von 24 Prozent als durch die Kasachstan-Affäre belastet gesehen, nur 15 Prozent meinen, die Sache sei für die Grünen eher nützlich.

Das spiegelt sich auch in den jüngsten Hochrechnungsdaten wider: Hier sind die Grünen mit neun Prozent leicht unter dem Nationalratswahlergebnis (10,43 Prozent), einen Prozentpunkt schlechter als bei der letzten Market-Hochrechnung vor drei Wochen.

Damals war die FPÖ mit 25 Prozent auf einen Prozentpunkt an die SPÖ (26) herangekommen. Dies wurde nun wieder entzerrt: Die Daten aus der Vorwoche weisen die FPÖ bei 22 Prozent aus, die SPÖ hat einen Prozentpunkt auf 27 zugelegt. Die 22 Prozent für die Freiheitlichen liegen allerdings deutlich über ihrem Nationalratswahlergebnis (17,54), Die SPÖ ist mit 27 Prozent weiter hinter dem Wahlergebnis vom vergangenen September (29,26).

Der ÖVP gelingt es seit Wochen, beständig zuzulegen: Bei der Wahl war sie auf knapp 26 Prozent (genau 25,98) gekommen - bei Umfragen und bei der EU-Wahl konnte sie die Verluste zumindest teilweise wettmachen. Die Umfrage aus der Vorwoche sieht die ÖVP bei 32 Prozent (gegenüber 30 Anfang Juli). Das BZÖ ist mit sieben Prozent relativ stabil, aber klar unter dem September-Ergebnis. (cs, DER STANDARD, Printausgabe, 3. August 2009)