Köln - Die katholische Pax-Bank, die für Ethik in der Geldanlage wirbt, hat die Anlage hoher Fondsgelder in Rüstungs- und Tabakkonzerne sowie einen Verhütungsmittel-Hersteller eingeräumt. "Wir bedauern das und werden den Fehler sofort am Montag korrigieren, ohne dass den Kunden ein Nachteil entsteht", sagte der Vorstandsvorsitzende Christoph Berndorff der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Samstag in Köln. Er bestätigte Angaben des Magazins "Der Spiegel", wonach die Bank in einem Fonds gemeinsam mit der kirchlichen Liga-Bank knapp 578 000 Euro beim Rüstungsriesen BAE Systems angelegt hatte. Der weltweit tätige Rüstungskonzern (London) produziert auch Atom-U-Boote, Raketensysteme und Kampfflugzeuge.

Umgerechnet knapp 159.000 Euro Euro hatte Pax zudem in Wertpapiere des US-Pharma-Produzenten Wyeth gesteckt, der auch Verhütungsmittel produziert. Eine Enzyklika (Lehrschreiben des Papstes; Anm.) lehnt die künstliche Empfängnisverhütung ab. Zusätzlich hält die Bank dem "Spiegel" zufolge Aktien der Tabakkonzerne British American Tobacco und Imperial Tobacco für fast 871.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Pax-Bank ist der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff. Vorstandschef Berndorff sagte, das operative Geschäft tätige die Union Investment für die Pax-Bank. "Aber auch unserer eigenen Kontrolle ist das durchgerutscht, das tut uns leid."

Pax-Kunden sind der Kölner Bank zufolge vor allem kirchliche oder kirchennahe Institutionen, Orden, Krankenhäuser, Hilfswerke, Unternehmen in katholischer Trägerschaft oder Theologiestudenten. "Die Pax-Bank als Bank für Kirche und Caritas stellt sich seit Gründung im Jahr 1917 den spezifischen Bedürfnissen und Wünschen ihrer kirchlichen Kunden", betont das Geldhaus. Ethik in der Geldanlage werde groß geschrieben. Die von katholischen Priestern gegründete Liga-Bank gilt als älteste Kirchenbank Deutschlands. (APA)