Brüssel - Die Europäische Kommission möchte nun selbst auf US-Bankdaten zugreifen können. EU-Justizkommissar Jacques Barrot verlangte am Donnerstag in Brüssel ein Abkommen nach dem Prinzip der "Reziprozität" . Die Union wolle ebenfalls Überwachungen durchführen und in den USA gespeicherte Daten nutzen können.

Kommissar Barrot betonte, dass der Datenschutz nicht verletzt werden dürfe. Nur verdächtige Finanztransaktionen, die eine begründete terroristische Gefahr darstellen könnten, sollen unter "strikter richterlicher" Kontrolle überwacht werden. "Wir müssen sicher sein, dass es rein um antiterroristische Zwecke geht."

Das vorläufige Abkommen soll US-Terrorfahndern weiterhin den Zugriff auf Milliarden Bankdaten erlauben, auch wenn ein Server des Finanzdienstleisters Swift aus den USA in die Schweiz verlegt wird. Rund 8300 Banken nutzen das System von Swift. (APA, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.7.2009)