Superkavitation reduziert die Reibung und ermöglicht Highspeed-U-Boote

Foto: Deepangel
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Der U-Boot-Hersteller Electric Boat hat im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums ein Antriebssystem entwickelt, das Hochgeschwindigkeits-Unterseeboote ermöglichen soll. Zugrunde liegt eine Technologie namens Superkavitation. Erreicht das U-Boot eine bestimmte Geschwindigkeit, bildet sich eine Gasblase, die den Reibungswiderstand im Wasser minimiert, und bislang undenkbare Reisegeschwindigkeiten von 100 Knoten, also rund 185 Kilometern pro Stunde, möglich machen soll. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "Superkavitationsflug".

Nicht neu

Superkavitation ist keine neue Technologie. Sie wird heute bereits in Torpedos eingesetzt. "Das Problem mit der Technologie war ihre mangelnde Ausdauer und Manövrierfähigkeit", so der bei Electric Boat für strategische Waffensysteme verantwortliche Franz Edson. Diese Probleme habe man jetzt allerdings in den Griff bekommen. "Wir konnten sowohl Ausdauer als auch Wendigkeit im Superkavitationsflug deutlich erhöhen. Die Technologie ist jetzt so weit, dass man sie wirklich benutzen kann", sagt er.

Wie genau man die Probleme in den Griff bekommen hat, wollte man bei Electric Boat nicht erklären. "Das ist nicht unbedingt etwas, von dem wir wollen, dass es andere Leute wissen", sagt Edson. Das größte Problem an Kavitation sei bisher gewesen, dass man die Blase, die sich um das Boot bilden sollte, mittels mitgeführtem Gas bilden musste. Die Methode eignete sich jedoch nicht für längere Reisen, da es großer Mengen Gas bedurfte, um die Blase aufrecht zu erhalten. Dieses Problem habe man gelöst, so Edson. Über die technischen Details hüllt er sich allerdings in Schweigen.

Schon bald

Electric Boat setzte sich mit seinem Entwurf für ein kleines, etwa 30 Meter langes Highspeed-Unterwasserfahrzeug gegen ein Design des Rüstungskonzerns Northrop Grumman durch und erhielt von der Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums 26 Mio. Dollar, um einen Prototypen zu entwickeln. Dieser soll momentan in Entwicklung sein und im Frühling 2010 in den Gewässern vor Rhode Island bei Boston seine Jungfernfahrt absolvieren. Geplant ist ein zehnminütiges Manöver, in dem der im Maßstab Eins zu Vier gefertigte Prototyp nicht nur seine Wendigkeit und Ausdauer unter Beweis stellen, sondern auch die eingangs erwähnten Geschwindigkeiten von 100 Knoten erreichen soll. Moderne Atom-U-Boote werden hingegen nur bis zu 25 Knoten schnell. Sobald die Probefahrt erfolgreich abgeschlossen ist, will man die Technologie zur weiteren Verwendung an die US-Navy übergeben, heißt es von Electric Boat. (pte)