Madrid - Mehr als 40 Jahre nach dem Tod von Ernesto "Che" Guevara sind zwei bisher unbekannte Farbfotos des legendären Revolutionärs aufgetaucht. Die 73-jährige britische Fotografin Nicola Seyd habe die Bilder völlig vergessen und nun zufällig wiedergefunden, berichtete die spanische Zeitung "El Pais", die die beiden Fotos am Mittwoch abdruckte. Von Guevara wurden kaum Aufnahmen in Farbe gemacht, bekannt ist vor allem ein Schwarz-Weiß-Porträt, das der kubanische Fotograf Alberto Korda von ihm machte. Es zeigt einen in die Ferne blickenden Guevara mit Baskenmütze. Anders als dieses Idealbild eines Revolutionärs zeigten die nun aufgetauchten Bilder "die beeindruckende menschliche Seite" von "Che", schrieb "El País".

Die neu entdeckten Farbaufnahmen des aus Argentinien stammenden Revolutionärs entstanden dem Bericht zufolge vor 49 Jahren, als Seyd ihm in einem Bildungszentrum begegnete. Damals hätten sich viele Kubaner um Che geschart und er habe alle Fragen mit einer Zigarre im Mundwinkel beantwortet, erinnerte sich Seyd, die auch heute noch der Organisation Cuba Solidarity Campaign angehört.

Che -Guevara-Experten sehen in Fotos eine Sensation. "Ich habe Guevara noch nie in Farbe gesehen", sagte Rob Miller von der Cuba Solidarity Campaign. Zwar seien nach 1960 noch Farbfotos von Che gemacht worden. Es sei aber unbekannt, ob die Negative noch existierten. 1963 hatte laut "El País" der Franzose Roger Pic den Revolutionär in Farbe fotografiert. Außerdem wurden von Che Guevara kurz nach seiner Hinrichtung in Bolivien Farbfotos gemacht. (APA)