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Typisch kirgisische Tracht: Wähler beim Votum.

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Präsident Bakijewbei einer Wahlkampfrede im Stadion von Bischkek.

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Bischkek/Moskau - Nach der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Kirgistan ist Amtsinhaber Kurmanbek Bakijew offiziell zum Sieger erklärt worden. Der seit 2005 regierende Bakijew habe 76,12 Prozent aller Stimmen erhalten, teilte die Wahlleitung am Montag nach Angaben der Agentur Akipress in Bischkek mit. Die Auszählung hatte sich um Tage verzögert. Ausländische Wahlbeobachter hatten die Abstimmung in der zentralasiatischen Republik vom Donnerstag als undemokratisch kritisiert. Die Opposition will an diesem Mittwoch in der früheren Sowjetrepublik landesweit für eine Neuwahl in der Ex-Sowjetrepublik demonstrieren.

Von den offiziell registrierten 2,84 Millionen Wählern stimmten 8,39 Prozent für den Oppositionsführer und früheren Regierungschef Almasbek Atambajew. Als das Endergebnis in Bischkek verkündet wurde, hielt sich Atambajew zu politischen Gesprächen in Moskau auf. Präsident Bakijew wurde für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Im Vorfeld hatte er angekündigt, nach Ablauf dieser zweiten Amtszeit aus dem Amt scheiden zu wollen.

Kritik an OSZE

Die kirgisische Wahlleitung kritisierte das Urteil der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), wonach die Abstimmung eine "Enttäuschung" gewesen sei. Es habe zwar einige Wahlrechtsverstöße gegeben, die aber keinen Einfluss auf das Endergebnis hatten, teilten die Behörden mit.

Die Beobachter der OSZE hatten die Wahl als unfair kritisiert und Unregelmäßigkeiten bei der Stimmabgabe festgestellt.

Der russland-treue Bakijew steht in der Kritik, bisher kaum eine der versprochenen Reformen zum Wohl der Bevölkerung umgesetzt zu haben. Ungeachtet dessen hatte er im Wahlkampf als Garant für Stabilität, Frieden und Wohlstand um Stimmen geworben.

Kirgistan erlebte in den vergangenen Jahren immer wieder gewaltsame innenpolitische Auseinandersetzungen. Nach der Parlamentswahl 2005 musste der damalige Präsident Askar Akajew in Folge von Massenprotesten bei der sogenannten Tulpenrevolution wegen Wahlfälschung zurücktreten. Auch unter Nachfolger Bakijew kam es in dem Land zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Anhängern der Opposition. Kritiker werfen dem Präsidenten vor, das Demonstrationsrecht immer weiter einzuschränken. (APA/dpa)