Wien - Er ist der älteste und wohl meistgefürchtete Herrscher Zentralasiens: Islam Karimow, der 71-jährige Präsident Usbekistans, feiert in diesen Wochen Jubiläum. 20 Jahre nach 1989 blickt auch das ehemals sowjetische Zentralasien auf die Jahre der politischen Wende zurück. Karimow in Usbekistan und der nur minder autoritär regierende Nursultan Nasarbajew im benachbarten Kasachstan sind seither im Amt.

Anders als in Osteuropa bedeutete das Wendejahr 1989 zunächst einmal Kontinuität. Karimow wurde in jenem Sommer zum Ersten Sekretär der KP in der noch sowjetischen Republik Usbekistan gewählt, dem mit 28 Millionen Einwohnern mit Abstand bevölkerungsreichsten Land der Region; 1991 - nach der Unabhängigkeit - tauschte er das höchste Parteiamt mit dem neuen Amt des Präsidenten. Denselben Weg ging der heute 69-jährige Nasarbajew in Kasachstan. In den drei anderen Staaten Zentralasiens brachten Bürgerkrieg, Revolution oder Tod im Lauf der Jahre einen Machtwechsel. Karimows Name aber bleibt mit dem ungeklärten Massaker in Andischan 2005 verbunden. (mab, DER STANDARD, Printausgabe, 21.7.2009)